Er lag demnach mit über 62 Prozent der Stimmen weit vor seinem reformorientierten Herausforderer Mir Hussein Mussawi, auf den knapp 34 Prozent entfielen.
Mussawi, auf dessen Wahlsieg der Westen gehofft hatte, zweifelte das Ergebnis an. Er sprach von «Lügen» und einer «gefährlichen Inszenierung». Auf seiner Internetseite erklärte der Oppositionspolitiker, die Iraner wüssten ganz genau, für wen sie gestimmt hätten. «Die Lügen und Tyrannei werden eine verheerende Wirkung auf das Schicksal unseres Landes haben.»
Zahlreiche Proteste
Nach Bekanntgabe des Wahlausgangs demonstrierten Tausende Anhänger Mussawis in den Strassen Teherans, obwohl die Behörden ein Demonstrationsverbot erlassen hatten.
In mehreren Stadtteilen kam es zu teils heftigen Auseinandersetzungen mit der Polizei, die massiv Tränengas einsetzte.
Bei der Präsidentschaftswahl im Iran setzte sich Mahmud Ahmadinedschad nach offiziellen Angaben durch. /


Die Demonstranten bewarfen die Polizei mit Steinen. In einer Erklärung rief Mussawi seine Anhänger am Abend auf, Ruhe zu bewahren.
In Teheran sind seit dem Abend über das Netz der grössten Mobilfunkgesellschaft des Landes keine Telefonate möglich gewesen. Kurznachrichten, die das wichtigste Kommunikationsmittel der Anhänger von Mussawi sind, können seit Freitagmorgen nicht mehr versandt werden.
Unterdessen hat der oberste religiöse und weltliche Führer im Iran, Ajatollah Ali Chamenei, Ahmadinedschad zur Wiederwahl gratuliert.
Reaktionen
US-Aussenministerin Hillary Clinton sagte, sie hoffe, dass das Ergebnis den Willen des Volkes wiedergebe.
Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Mussa, gab der Hoffnung Ausdruck, dass die nächste Amtszeit Ahmadinedschads sowohl Fortschritte in den Beziehungen zwischen dem Iran und der arabischen Welt als auch eine grössere Zusammenarbeit für eine Friedenslösung im Nahen Osten ermögliche.
Israel betonte nach Verkündung von Ahmadinedschads Sieg die Gefahr einer nuklearen Bedrohung.