Dessen Frau, Anne Wojcicki, die Brin 2007 geheiratet hat, gehört das Unternehmen, das sich auf aufwendige Gen-Scans spezialisiert hat, die krankheitsspezifische Genvariationen analysieren.
Offiziellen Angaben der US Securities and Exchange Commission zufolge ist das Google-Investment bereits das zweite seiner Art. Vor zwei Jahren steckte Google rund 3,9 Mio. Dollar in das Unternehmen. Dabei wird ihm nicht zuletzt ein Interessenkonflikt vorgeworfen.
Unsummen für Forschung und Entwicklung normal
«Die Biotechnologiebranche ist für Risikokapitalgeber, zu denen auch Google gehört, ein sehr interessantes Betätigungsfeld. Dass kleine Start-ups wie 23andMe bis zu zehn Jahre immer wieder frisches Kapital benötigen, ist nicht ungewöhnlich und eher ein normaler Vorgang», so Erste-Bank-Analyst Hans Engel.
Dem Experten nach verschlingt vor allem die Forschung und Entwicklung jahrelang Unsummen. Obwohl dies häufig wie ein Fass ohne Boden zu sein scheint, hoffen Investoren darauf, dass irgendwann ein Durchbruch erzielt wird und sich das Unternehmen unter Umständen an grössere Marktplayer verkaufen lässt. «Das für Google verhältnismässig kleine Investment sollte man nicht überbewerten», so Engel.
Google-Mitbegründer mit Gendefekt
Obwohl die Branche boomt und immer mehr Amerikaner Teile ihrer Genome auf krankhafte Veränderungen untersuchen lassen, scheint die weitere Finanzierungsstrategie Googles nicht uneigennützig zu sein. Wie das «Wall Street Journal» am Freitag berichtete, gab Brin letztes Jahr bekannt, dass er über ein Gen in seinem Erbgut verfügt, welches die Wahrscheinlichkeit der Ausprägung von Parkinson erhöht.
Diese Information erhielt der Unternehmer nur durch eine DNA-Analyse bei 23andMe.



DNA-Firma 23andMe: Kommt Googles Co-Gründer Sergey Brin mit den Investitionen in einen Interessenkonflikt? /


Google selbst begründet die Aufstockungsfinanzierung an dem ebenfalls im kalifornischen Mountain View angesiedelten Biotech-Start-up laut Bericht mit seiner konsistenten, strategischen Ausrichtung zur Organisation relevanter Informationen.
Millionen hätten sich ausgezahlt
Google-Sprecherin Jane Penner verweist darauf, dass sich bereits die ersten 3,9 Mio. Dollar für beide Seiten ausgezahlt hätten und man auch zuversichtlich für die künftige Entwicklung sei. Dennoch ist Google nicht der einzige 23andMe-Investor. Auch Venture-Capital-Player New Enterprise Associates hält Assets an dem kleinen Start-up.
Google besitzt laut Aussagen Brins 38 Prozent sogenannter B-Common-Aktien. Zudem investierte Brin vorher zehn Mio. Dollar in 23andMe-Wandelschuldverschreibungen, die jedoch in B-Aktien umgewandelt wurden. Die erste Investitionssumme Googles wurde dazu verwendet, einen von Brin zuvor gewährten Kredit in der Höhe von 2,6 Mio. Dollar zurückzuzahlen.