Mirabaud habe seinen Rücktritt seit langem geplant, teilte die Bankiervereinigung mit. Schon bei seiner Wahl im Jahr 2003 habe Mirabaud klar gemacht, dass er spätestens nach sechs Jahren seinen Platz zur Verfügung stellen werde. Mirabauds Vorgänger Georg F. Krayer hatte die Vereinigung während elf Jahren präsidiert.
Finanzkrise und Bankgeheimnis
Mirabauds Amtszeit war geprägt von zwei grossen Herausforderungen: Finanzkrise und Druck auf das Bankgeheimnis. Es sei nicht zuletzt Mirabauds umsichtiger Führung zu verdanken, dass die Schweizer Bankenwelt die Übernahme des OECD-Standards in Steuerfragen, also den Verzicht auf die Unterscheidung zwischen Steuerbetrug und Steuerhinterziehung, akzeptiert habe, schreibt der Verband.
Der Verwaltungsrat der Bankiervereinigung (SBVg) dankte Mirabaud in der Mitteilung für die «grossen Verdienste», die er für den Schweizer Finanzplatz geleistet habe.
Allerdings machte Mirabaud nicht immer eine gute Figur: Noch am 12.
Nach sechs Jahren geht Pierre Mirabaud. /


Oktober 2008 erklärte er in einem Zeitungsinterview, «bis anhin bekam keine Schweizer Bank staatliches Geld - ich bin überzeugt, dass das auch nicht nötig sein wird.» Vier Tage später musste die UBS in einer beispiellos teuren Aktion vom Staat gerettet werden.
Nachfoger: Patrick Odier
Auch den Druck aus den USA hat Mirabaud falsch eingeschätzt. Kurz nach der Wahl von Barack Obama zum US-Präsidenten erklärte er, vor ihm müssten sich die Schweizer Banken «sicher nicht» fürchten. Denn die Schweiz sei keine Steueroase. Amerika suche immer nach pragmatischen Lösungen. Drei Monate später sah Mirabaud sich dann schwer getäuscht.
Sein Nachfolger, Patrick Odier, ist Seniorpartner bei der Genfer Privatbank Lombard Odier Darier Hentsch & Cie. Der Bankier mit Jahrgang 1955 will sich vor allem für die weitere Verbesserung der Reputation des Finanzplatzes einsetzen.