Nach Angaben des europäischen Photovoltaikverbands EPIA steht Deutschland angesichts einer explodierenden Nachfrage nach Solaranlagen vor einem enormen Branchenboom. Allerdings ist es etwa dem Spiegel zufolge der Vormarsch von Herstellern aus China, Taiwan und Japan, der den Sektor hierzulande in den kommenden fünf Jahren anschieben soll. Die deutschen Unternehmen hätten hingegen kaum etwas von den erwarteten Absatzsteigerungen.
«Die deutschen Anbieter versuchen, sich dem Preiskampf mit asiatischen Herstellern auf dem Absatzmarkt Deutschland durch Auslagerungen von Teilen ihrer Produktion etwa nach Asien zu stellen», meint Bernd Schüssler, Sprecher des Solarstrom-Magazins Photon.
So seien viele Unternehmen dazu übergegangen, selbst Komponenten ihrer Solaranlagen in Niedriglohnländern wie China zu ordern, um Produktionskosten zu sparen und Module hierzulande günstiger anbieten zu können. Ob sie sich in dem Preiskampf mit Akteuren wie Yingli Green Energy, Trina Solar oder Suntech Power behaupten können, sei schliesslich eine Frage der Marktpositionierung als qualitativ hochwertiger Player gegenüber Billiganbietern.
Umsätze zeigen nach unten
«Wie im Markt zu beobachten, gelangt immer mehr Ware aus Asien nach Deutschland.
Der Modulpreiszerfall kurbelt die Nachfrage an. /


Deren Qualität ist mittlerweile mit der europäischen oder amerikanischen vergleichbar. Schliesslich stammt ein Grossteil der Produktionstechnik aus westlichen Ländern», erklärt Schüssler.
Die Umsätze deutscher Unternehmen würden daher in die entsprechende Abwärtsrichtung zeigen. Bei ähnlich hoher Qualität sei es den asiatischen Herstellern etwa möglich, Solarmodule um knapp die Hälfte günstiger herzustellen als deutsche Produzenten.
Nachfrage angekurbelt
Durch den Modulpreisverfall wird die Nachfrage der Verbraucher nach Solaranlagen angekurbelt. EPIA zufolge dürfte die Bundesrepublik die Solarleistung bis 2013 bei einer «moderaten» Entwicklung auf über 17'000 Megawatt ausbauen.
Im Falle eines Extremszenarios sei sogar von mehr als 21'000 Megawatt auszugehen. In den kommenden fünf Jahren würde sich die bisher installierte Leistung verdreifachen, was neben den niedrigen Anlagenkosten im Wesentlichen auf die staatlich garantierten Renditen zurückzuführen sei.