Shwe habe sein Gesuch zurückgewiesen und dies mit dem laufenden Prozess gegen Kyi begründet. Die burmesische Führung wolle den Eindruck vermeiden, dass sie von der UNO unter Druck gesetzt werde, sagte Ban.
Than Shwe habe ihm jedoch zugesagt, sein Anliegen zu einem späteren Zeitpunkt neu zu überdenken. Ban bezeichnete den Entscheid als «Rückschlag für die internationale Gemeinschaft und eine verpasste Chance» für das südostasiatische Land.
Suu Kyi hat bereits fast 14 Jahre in Haft oder unter Hausarrest verbracht. Seit Mitte Mai sitzt die Friedensnobelpreisträgerin wieder im Gefängnis, weil sie widerrechtlich einen US-Bürger beherbergt haben soll.
Treffen zurückgewiesen: Birmas Machthaber Than Shwe. /


Nun drohen der 64-Jährigen bis zu fünf weitere Jahre im Gefängnis. Das Verfahren wird international als Farce kritisiert.
Entlassung politischer Gefangenen gefordert
Ban war bereits am Freitag mit Than Shwe zusammenkommen. Bei dem zweiten Treffen habe er erneut die Entlassung der rund 2000 politischen Gefangenen in Birma gefordert, sagte Ban. Er gehe davon aus, dass einige vor den für 2010 angekündigten Wahlen freigelassen würden.
Im Anschluss an seinen Aufenthalt in Naypyidaw wollte der UNO-Generalsekretär die Regionen besuchen, die vor gut einem Jahr von dem Wirbelsturm «Nargis» verwüstet wurden. Der Sturm war über das Irrawaddy-Delta im Südosten des Landes und die Gegend um die Hauptstadt Rangun hinweggezogen. Hunderttausende Häuser wurden zerstört, über 138'000 Menschen kamen durch das Unwetter ums Leben.