«Ich bin tief enttäuscht», sagte Ban am Samstag vor seiner Abreise in Rangun und gab damit alle sonst übliche diplomatische Zurückhaltung auf. Die Oppositionsführerin müsse ab sofort wieder am politischen Leben teilnehmen können.
Wenn die Führung weiter demokratische Reformen verweigere, bleibe das Land mit unabsehbaren Folgen für seine Bewohner international isoliert, sagte Ban weiter. «Ein Land kann sich ohne Respekt für die Menschenrechte und die Demokratie nicht entwickeln.»
Für seine Rede vor Diplomaten, Regierungsvertretern und Oppositionspolitkern erhielt der UNO-Generalsekretär keinen Beifall.
Aung San Suu Kyi ist seit 14 Jahren entweder im Gefängnis oder unter Hausarrest. Auch Ban Ki Moon konnte sie bei seinem Besuch in Naypyidaw nicht treffen. /


Seine Kritik an den Militärmachthabern rief unter den rund 500 Zuhörern Raunen hervor.
«Grosser Verlust»
Ban hatte am Regierungssitz Naypyidaw während zwei Tagen vergebens auf die Erlaubnis gewartet, Suu Kyi in Rangun besuchen zu können. Die 64-jährige Friedensnobelpreisträgerin ist seit 14 Jahren entweder im Gefängnis oder unter Hausarrest.
Ein Sprecher von Suu Kyis Nationaler Liga für Demokratie (NLD) bezeichnete das gescheiterte Treffen mit der Oppositionsführerin am Sonntag als «grossen Verlust». Er wolle die Reise des UNO-Generalsekretärs aber nicht als «Fehlschlag» bezeichnen, da Details über dessen Gespräche mit Than Shwe nicht bekannt seien.