Als Begründung wurde genannt, dass der ICC nicht auf einen Antrag der AU reagiert habe, den Haftbefehl aufzuheben. Die 53 Mitglieder starke Organisation führte dabei am Freitag drohende Rückschläge bei den Friedensbemühungen in der sudanesischen Krisenregion Darfur an.
Ende März hatten bereits die arabischen Staaten dazu aufgerufen, sich dem Haftbefehl zu widersetzen. Der Strafgerichtshof hatte Anfang März den Haftbefehl erlassen. Begründet wurde dies mit konkreten Vorwürfen von Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen in der sudanesischen Region Darfur in sieben Fällen.
Al-Baschir werden Morde, Vertreibungen, Folterungen, Vergewaltigungen und gezielte militärische Angriffe auf die Zivilbevölkerung sowie Plünderungen in der Darfur-Region angelastet.
Darfur-Konflikt ungelöst
In Darfur herrscht seit Februar 2003 ein Bürgerkrieg, in den unter anderem schwarzafrikanische Rebellengruppen und von der arabisch-islamischen Regierung in Khartum unterstützte arabische Reitermilizen verwickelt sind.
Nach UNO-Schätzungen starben bislang bis zu 300'000 Menschen in dem Konflikt; weitere 2,6 Millionen wurden in die Flucht getrieben.
Omar Hassan Al-Baschir: Den Haag hält am Haftbefehl fest. /

Von Bewaffneten verschleppt
In der Krisenregion wurden unterdessen zwei Mitarbeiterinnen der irischen Hilfsorganisation GOAL entführt. Die zwei Frauen aus Irland und Uganda waren von Bewaffneten aus einem Büro der Organisation im Norden Darfurs verschleppt worden.
Dies sagte GOAL-Sprecher John O'Shea dem irischen Radiosender RTE am Freitagabend. Er wisse nicht, wer die Entführer seien. Über Forderungen wurde nichts bekannt. Es war die erste Entführung von GOAL-Leuten im Sudan.
Es ist bereits die dritte Entführung ausländischer Helfer in den vergangenen vier Monaten. Der Sudan hatte im März 13 ausländische Hilfsgruppen ausgewiesen und ihnen vorgeworfen, sie hätten dem ICC geholfen, ein Verfahren gegen Al-Baschir anzustrengen.