In der zweiten Hälfte 2009 werde Migros aber trotz sinkender Preise für Lebensmittel wie Fleisch oder Gemüse beim Umsatz etwas zulegen, sagte Bolliger im Gespräch mit der «SonntagsZeitung». Das Wachstum werde aber eher bei einem Prozent liegen statt der angepeilten zwei Prozent.
Das generelle Ziel, bis 2013 den Umsatz zu verdoppeln, gelte weiter. Erreicht werden solle dies unter anderem mit dem Ausbau der Eigenmarken, laut Bolliger ein Sektor mit grossem Potenzial.
Die preisgünstige Linie M-Budget sowie die Migros-Tochter Denner hätten dank preisbewussterer Kunden zugelegt. Zweistellig wachse immer noch der Online-Händler LeShop. Die Migrolino-Tankstellenshops und die Freizeitartikel-Sparte SportXX liefen ebenfalls sehr gut, so Bolliger.
Herbert Bolliger spricht über den Einfluss von Lidl auf die Umsätze der Migros. /

Migros hat keinen Marktanteil verloren
Die Möbelhäuser Micasa und Interio lägen beim Umsatz unter Vorjahr, sagte der Migros-Chef. Die Reise-Tochter Hotelplan werde 2009 rote Zahlen schreiben. Zwar könne mit aggressiv tiefen Preisen der Marktanteil ausgebaut werden, dies gehe aber zulasten der Margen.
Bolliger bestreitet, dass Migros an Marktanteil verloren hat. Er gesteht aber zu, dass ihn die Positionierung des Billig-Konkurrenten Lidl überrascht habe, der erst seit rund 100 Tagen auf dem Markt ist: «Lidl fokussiert auf Frischprodukte und Swissness», sagte Bolliger.
«Lidl trifft uns an einem heiklen Punkt», so der oberste Migros-Manager. Die aggressiven Preise bei den Frischprodukten würden schmerzen. Während bei Lidl ein Kilo Bananen 88 Rappen koste, verlange Migros über die Linie M-Budget 1,33 Franken für das gleiche Produkt und die gleiche Menge.