Ein Grossaufgebot von Polizei und paramilitärischen Truppen versuche, wieder Ordnung herzustellen. Die Provinregierung ordnete in Ürümqi eine nächtliche Ausgangssperre an, die um 13.00 Uhr MESZ beginnen sollte.
Bewohner einiger Wohnviertel hätten sich «zur Selbstverteidigung» mit Holz- und Eisenknüppeln bewaffnet, hiess es weiter. Ein AFP-Reporter beobachtete Hunderte Angehörige der in China dominierenden Han-Bevölkerungsgruppe, die mit Stöcken, Schaufeln und Messern bewaffnet in die Innenstadt zogen.
Die Polizei verhinderte, dass sie den zentralen Platz erreichten. Zuvor hatte es geheissen, dass zwei Tage nach den blutigen Auseinandersetzungen mit mindestens 150 Toten Hunderte Uiguren auf die Strasse gegangen seien, gerade als die Behörden ausländische Journalisten durch die Provinzhauptstadt Urumqi führten.
Die Polizei hatte nach den Auseinandersetzungen vom Sonntag mehr als 1400 Menschen verhaftet.
Mehr als 1400 Menschen wurden verhaftet. (Archivbild) /


Dies meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Bei den Strassenschlachten waren in der Regionalhauptstadt Urumqi nach offiziellen Angaben 156 Menschen getötet worden, über tausend wurden verletzt. Der Weltverband der Uiguren sprach gar von über 800 Toten.
Muslimische Minderheit
Die US-Regierung zeigte sich «tief besorgt» über die Ausschreitungen. Da die Umstände jedoch noch unklar seien, «wäre es verfrüht, weitere Kommentare oder Spekulationen abzugeben», teilte ein Sprecher des Weissen Hauses mit.
Die muslimische Minderheit der Uiguren und die chinesische Führung geben sich für die Gewalt gegenseitig die Schuld. Nach ersten Erkenntnissen hatten die Proteste in der fast 3300 Kilometer von Peking entfernten Provinz begonnen, als Uiguren von der Regierung die Aufklärung des Todes zweier uigurischer Fabrikarbeiter im Juni zu verlangen.