Ein uigurischer Mann namens Tursun sagte vor der von bewaffneten Polizisten bewachten Hantagri-Moschee: «Die Regierung hat gesagt, es gebe kein Freitagsgebet.» Die Behörden fürchteten, dass die Leute ihren Glauben missbrauchten, um Unruhe zu stiften.
Auch die Liu-Daowan-Moschee im Osten Urumqis, in der bis zu tausend Menschen Platz finden, war heute geschlossen, wie ein AFP-Reporter berichtete - ebenso wie die kleinere Xida-Moschee, die von Muslimen der Volksgruppe der Hui besucht wird.
Viele Moscheen blieben heute geschlossen. /


An fünf weiteren Moscheen in Urumqi, die AFP-Reporter aufsuchten, klebten schon am Donnerstag Zettel mit der Aufschrift «Beten Sie daheim». Auf die Frage, ob alle Moscheen in Urumqi geschlossen seien, sagte ein Sprecher der Regionalverwaltung lediglich: «Alle religiösen Aktivitäten sollten ganz normal vonstatten gehen.»
In Urumqi herrscht ein grosses Sicherheitsaufgebot, nachdem am Wochenende bei schweren Zusammenstössen zwischen Uiguren und Sicherheitskräften nach offiziellen Angaben 156 Menschen starben. Gemäss Uiguren-Organisationen lag die Zahl der Toten wesentlich höher.