Nahezu 50% der Postdoktoranden haben die Schweiz verlassen, und die Hälfte derjenigen, die im Ausland ein Postdoktorat mit einem Mobilitätsstipendium absolvierten, kehrten in die Schweiz zurück. Ein beträchtlicher Anteil der Postdoktoranden, die den akademischen Bereich verlassen haben, arbeitet nun in Bereichen mit intensiver Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, und dies betrifft 40% der Postdoktoranden, die ausserhalb des Hochschulbereichs beschäftigt sind. Diese Daten stammen aus einer neuen Studie des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Das Postdoktorat bietet Absolventen die Möglichkeit, nach ihrem Hochschulabschluss zusätzliche Forschungserfahrung zu sammeln und stellt oft den ersten Schritt in einer akademischen Karriere dar. Die neue Studie kombiniert Daten aus der Hochschulpersonalstatistik mit Daten des SNF und bietet erstmals umfassende Informationen über den Einstieg in ein Postdoktorat, die Anzahl der Postdoktoranden und ihre berufliche Entwicklung.
Im Jahr 2015 haben etwa 2800 Personen ein Postdoktorat begonnen
Im Jahr 2015 begannen fast 2800 Personen ein Postdoktorat. Etwa 86% von ihnen taten dies an einer Schweizer Hochschule, 5% waren an einer Forschungseinrichtung in der Schweiz (mit SNF-Finanzierung) tätig und etwa 10% absolvierten ihr Postdoktorat im Ausland mit einem Mobilitätsstipendium des SNF. 57% der Postdoktoranden waren in den Bereichen Natur- und Ingenieurwissenschaften oder Technik tätig, während 15% im Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften arbeiteten. Darüber hinaus hatten 55% der Postdoktoranden ihren Doktorgrad an einer ausländischen Hochschule erworben. Insbesondere in den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie in der Technik lag dieser Anteil noch höher (65% bzw.
Das Postdoktorat bietet Absolventen die Möglichkeit, nach ihrem Hochschulabschluss zusätzliche Forschungserfahrung zu sammeln. /


61%), während er in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei 41% lag.
14% sind auch nach sechs Jahren immer noch als Postdoktoranden tätig
Sechs Jahre nach Beginn ihres Postdoktorats waren 27% der Postdoktoranden, das heisst etwa 700 Personen, entweder an einer Schweizer Hochschule angestellt oder erhielten ein Mobilitätsstipendium des SNF. 14% waren immer noch als Postdoktoranden tätig, 2% hatten eine Professur an einer Schweizer Hochschule und 11% waren in anderer Funktion an einer Schweizer Hochschule tätig. Von diesen 700 Personen arbeiteten 32% in Teilzeit mit einem Pensum von weniger als 80%, und 27% hatten einen unbefristeten Vertrag (7% aller Postdoktoranden, die 2015 eingetreten sind).
Fast die Hälfte der Postdoktoranden hat die Schweiz nach sechs Jahren verlassen
Knapp 50% der Personen, die in der Schweiz ein Postdoktorat begonnen haben, waren nach sechs Jahren nicht mehr in der Schweiz tätig. Dieser Anteil ist besonders hoch bei Postdoktoranden in den Bereichen Natur- und Ingenieurwissenschaften (56%) sowie Technik (48%). Je nach Staatsangehörigkeit haben zwischen 46% und 62% der Postdoktoranden mit ausländischer Staatsangehörigkeit die Schweiz verlassen, verglichen mit 7% der Postdoktoranden mit Schweizer Staatsangehörigkeit. 48% der Forscher, die mit einem Mobilitätsstipendium des SNF ein Postdoktorat im Ausland absolvierten, kehrten in die Schweiz zurück.
Was die berufliche Ausrichtung betrifft, so führt der Ausstieg aus dem akademischen Bereich oft zu einer endgültigen Entscheidung. Von denjenigen, die den akademischen Bereich verlassen haben, arbeiten 40% in Wirtschaftszweigen mit hoher oder mittlerer Forschungs- und Entwicklungstätigkeit. Dieser Anteil liegt bei Postdoktoranden in den Natur- und Ingenieurwissenschaften bei 51% und in der Technik bei 47%. Im Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften arbeiten 56% derjenigen, die ausserhalb des akademischen Bereichs tätig sind, im Gesundheitswesen oder im öffentlichen Dienst, während es bei denjenigen im Bereich Medizin und Pharmazie 37% sind.
Ausführliche Informationen und Zahlen: Nahezu die Hälfte der Postdoktorierenden sind sechs Jahre später nicht mehr in der Schweiz (PDF, 6 Seiten, 266 kB)