Weil die Bewohner offenbar vorgewarnt worden waren, stand das Lager weitgehend leer. Die Polizei brachte nach eigenen Angaben rund hundert Immigranten in Bussen fort, darunter etwa 30 Minderjährige. Einwanderer mit Asylansprüchen seien in einem Hotel untergebracht worden, die anderen sässen in Abschiebehaft.
Innenminister Prokopis Pavlopoulos kündigte an, neue Auffanglager für Flüchtlinge in der griechisch-türkischen Grenzregion Evros, auf der Insel Evia, in der nordöstlichen Hafenstadt Kavala und in Patras zu bauen.
Mit mehreren Bulldozern wurde das Flüchtlingslager dem Erdboden gleichgemacht. /


In dem Flüchtlingslager hatten vor allem Asylsuchende aus Afghanistan gelebt, die meisten im Alter von 15 bis 25 Jahren. Über Jahre bauten sie sich Hütten aus Holz, Aluminium und Karton, in denen sie ohne sanitäre Einrichtungen und Trinkwasser hausten.
Flüchtlingsstrom aus Asien und Afrika
Das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) bezeichnete die Zustände in Patras als «Notfall». Der örtlichen Bevölkerung war das Lager seit langem ein Dorn im Auge, mehrfach verlangten die Bewohner von den Behörden den Abriss der Hütten.
Angesicht des zunehmenden Flüchtlingsstroms aus Asien und Afrika hatten das UNHCR und mehrere Nichtregierungsorganisationen Griechenland in der Vergangenheit dazu aufgefordert, mehr Auffanglager einzurichten und die Asylverfahren zu vereinfachen.
Die Regierung in Athen wirft der Türkei vor, die illegalen Einwanderer weitgehend unbehelligt passieren zu lassen.