Am Dienstag hatte die WHO erst von gut 700 Toten gesprochen. «Der Virus breitet sich weiterhin sehr schnell in der ganzen Welt aus. Wir nähern uns einer hundertprozentigen Ausbreitung in alle Länder», sagte WHO-Sprecher Gregory Hartl in Genf.
Bisher erhole sich die grosse Mehrheit der Erkrankten und werde nach einer Woche auch ohne medizinische Behandlung wieder gesund. Allerdings wisse man nicht, wie sich das Virus entwickle.
Wir nähern uns einer hundertprozentigen Ausbreitung in alle Länder des Planeten, so die WHO. /


«Bis jetzt haben wir keine Mutation festgestellt», sagte Hartl.
Hartl zufolge wird im frühen Herbst der erste H1N1-Impfstoff auf der nördlichen Halbkugel auf dem Markt sein. Anders als von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen haben mehrere Industriestaaten bereits Mittel für ihre gesamte Bevölkerung bestellt. Für Schwellen- und Entwicklungsländer dürfte nicht viel übrigbleiben.
900 Millionen Dosen pro Jahr
Auch wenn die Prognosen der Pharmakonzerne optimistischer sind, schätzt ihre Organisation, dass maximal 900 Millionen Dosen pro Jahr hergestellt werden können - genug für gerade mal 450 Millionen Menschen.
Die WHO empfiehlt deshalb, neben Risikogruppen primär die Beschäftigten im Gesundheitssektor und im öffentlichen Dienst zu impfen, um die Versorgung der Bevölkerung aufrechtzuerhalten.
Englands höchster Gesundheitsbeamter, Liam Donaldson, rechnet im schlimmsten Fall gar mit 65'000 Todesopfern. Die Regierung in London will deshalb alle Bürger impfen und hat 132 Millionen Impfdosen bestellt.
Auch in der Schweiz ist die Schweinegrippe auf rasantem Vormarsch: Das Bundesamt für Gesundheit zählte am Freitag 349 Fälle, 48 mehr als am Vortag.