Das Ziel: nach tagelanger landesweiter Aufregung die Wogen zu glätten. Der Umtrunk mit dem schwarzen Harvard-Professor Henry Louis Gates und dem weissen Polizisten James Crowley war notwendig geworden, nachdem Obama wegen des Streits in Cambridge (Massachusetts) die Polizei scharf kritisiert hatte.
Vor dem Treffen sagte Obama, man wolle sich bei der Zusammenkunft vor allem gegenseitig zuhören. Der Präsident suchte überdies die Erwartungen zu dämpfen: Es sei kein «Bier-Gipfel», wie amerikanische Medien die Zusammenkunft betitelt hatten. Es handle sich nur «um drei Leute, die sich am Ende des Tages einen Drink gönnen», unterstrich Obama.
Zorn dämpfen
Er sei ausserdem «fasziniert von der Faszination», mit der die Öffentlichkeit den Umtrunk verfolge.



Barack Obama: Kein «Bier-Gipfel», sondern gegenseitiges Zuhören. (Symbolbild) /


Er wolle lediglich «den Zorn und die Übertreibungen» in dem Streit dämpfen helfen und zum «Nachdenken über sich selbst» anregen, sagte der Präsident. An der Runde nahm auch Vizepräsident Joe Biden teil.
Crowley hatte vor zwei Wochen zu nächtlicher Stunde den 58-jährigen Gates beim gewaltsamen Öffnen der Tür seines eigenen Hauses festgenommen, obwohl der Wissenschaftler sich als Eigentümer ausweisen konnte.
Der Professor für Afro-Amerikanistik warf dem Polizisten rassistisches Verhalten vor. Tage später bezeichnete Obama die Polizeiaktion gegen seinen Freund Gates als «dumm». Später bedauerte er seine Worte und nannte sie «unglücklich».