Der Verwaltungsrat hat Stoller zum so genannten Executive Chairman ernannt, wie das Unternehmen mitteilte. Dies bedeutet, dass die beiden Leiter des Textilmaschinen- und des Autozuliefer-Geschäfts direkt an Stoller rapportieren, welcher mit diesem Doppelmandat künftig bei Rieter das Sagen hat.
Reuter muss seinen Sessel per sofort räumen und wird nicht ersetzt. Mit diesem Schritt übernehme der Verwaltungsrat in einem sehr schwierigen wirtschaftlichen Umfeld eine verstärkte operative Verantwortung und verkürze damit die Entscheidungswege, hiess es.
Dem Wechsel an der Rieter-Spitze lägen keine strategischen Differenzen zugrunde, sagte Unternehmenssprecher Peter Grädel auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Vielmehr stünden wegen der Restrukturierungsmassnahmen viele Entscheide an, weshalb der Verwaltungsrat mit der Streichung einer Organisationsstufe das Tempo erhöhen wolle.
Finanzkrise versursachte Einbruch
Rieter habe durch die Finanz- und Wirtschaftskrise einen Einbruch «von noch nie dagewesenem Ausmass» zu verkraften, hiess es weiter. Das Unternehmen kündigte für das erste Halbjahr 2009 einen rund 50 Prozent niedrigeren Umsatz als im Vorjahr und einen Konzernverlust von 150 Mio.
Hartmut Reuter verlässt das Unternehmen umgehend. /
Fr. an.
Rieter hatte im vergangenen Jahr erstmals seit 1985 rote Zahlen geschrieben, nachdem die weltweite Nachfrage in beiden Divisionen zusammengebrochen war.
Kurz nach Eröffnung sackte die Rieter-Aktie in einem leicht negativen Gesamtmarkt um ganze 8,3 Prozent auf 188 Fr. ab. Nachdem sie das Tagestief von 187.10 Fr. erreicht hatte, erholte sie sich allmählich. Nach Börsenschluss lag sie noch 4,4 Prozent im Minus bei 196 Franken.
