«Unsere Zahlen zeigen, dass wir genügend Stimmen haben, um zu gewinnen, ein zweiter Wahlgang ist damit nicht nötig», sagte Karsais Wahlkampfmanager Hadschi Din Mohammad in Kabul. Das gehe aus den Daten hervor, die das Wahlkampfteam von den eigenen Beobachtern bei der Stimmenauszählung in den Wahllokalen sowie aus den Wahlkampfbüros erhalten habe.
Der Sprecher des Wahlkampfteams von Karsais wichtigstem Herausforderer Abdullah Abdullah, Sayed Fazel Sangcharaki, wies die Angaben dagegen als «Propaganda» zurück und reklamierte seinerseits die Führung für seinen Chef.
Nach ersten Auszählungsergebnissen der Wahlkommission liege Abdullah mit 62 Prozent der Stimmen vor Karsai, der nur 32 Prozent erhalten habe, sagte Sangcharaki.
Präsident Hamid Karzai ist von seinem Sieg überzeugt. /


«Wir müssen das Endergebnis abwarten.»
Aus manchen süd- und südostafghanischen Provinzen gebe es noch keine Angaben. Dort sei es zu «gross angelegtem und organisiertem Betrug» durch Regierungsbeamte gekommen, sagte Sangcharaki weiter. Beobachtern von Abdullah sei der Zugang zum Wahllokal verweigert worden.
Bei der Präsidentschaftswahl in Afghanistan haben nach Einschätzung internationaler Beobachter weniger als die Hälfte der nach offiziellen Angaben 17 Millionen registrierten Wähler ihre Stimme abgegeben.
«Im Süden und Osten war die Beteiligung katastrophal», sagte ein internationaler Wahlbeobachter, der ungenannt bleiben wollte, der Deutschen Presse-Agentur dpa in Kabul.