Wegen seiner zunehmenden Abhängigkeit von importiertem Erdöl stehe China wachsenden Risiken bei der Energieversorgung gegenüber, schrieb der frühere Sondergesandte für die Region, Sun Bigan, in einem Artikel für die Zeitschrift eines staatlichen Beratungsinstituts.
«Bilaterale Streitigkeiten und Konflikte sind unumgänglich. Wir dürfen nicht an Wachsamkeit verlieren gegenüber Feinseligkeiten im Nahen Osten über Energieinteressen und Sicherheit.»
Der Nahe Osten müsse jetzt und in Zukunft Chinas erste Wahl für Importe und Zusammenarbeit der Ölversorgung sein, schrieb Sun, der bis zum März Nahost-Gesandter war. Als Schwerpunkt empfahl er dabei den Ausbau des Handels mit Saudi-Arabien, dem Iran und Oman.
Auch China schielt nach Irans Energievorräten. /


Die USA würden zwar versuchen, die irakischen Ölvorräte unter ihrer Kontrolle zu halten. Der Iran habe aber ebenfalls reichhaltige Energievorkommen und könne über sie selbst verfügen. Wenn dort US-freundlichere Kräfte an die Macht kommen sollten, werde Chinas Zugang zu diesen Vorräten drastisch eingeschränkt werden, warnte Sun.
Die fünf ständigen UNO-Sicherheitsratsmitglieder und Deutschland beraten am Donnerstag in Genf mit dem Iran über dessen umstrittenes Atomprogramm. Die westlichen Staaten drängen China, gemeinsam stärkeren Druck auf die Islamische Republik auszuüben.