Der US-Geheimdienst habe Ahmed Wali Karsai für eine Reihe von Diensten bezahlt, berichtete die «New York Times» am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf Mitarbeiter der US-Behörden.
Unter anderem habe Karsai Rekruten für eine paramilitärische Einheit der CIA geworben, die in der Umgebung seiner Heimatstadt Kandahar nach Extremisten fahndete. Zudem habe er dem Geheimdienst ein Gebäude vermietet, das früher dem Taliban-Führer Mullah Omar gehörte, und Kontakte zu den radikalislamischen Rebellen in der Region hergestellt.
Umstrittene Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit sei wegen Karsais angeblicher Kontakte zu illegalen Drogenhändlern in Afghanistan auch in der US-Regierung zunehmend umstritten, heisst es in dem Bericht.
Rekruten angeworben: Ahmed Wali Karsai. /


Mit der Unterstützung von «Gangstern» untergrabe Washington seine Strategie, die Bevölkerung Afghanistans zu unterstützen, sagte Generalmajor Michael Flynn, der wichtigste Offizier des US-Militärgeheimdienstes am Hindukusch, dem Blatt.
Vorwürfe zurückgewiesen
Karsai selbst wies die Vorwürfe gegenüber der Zeitung zurück: «Ich kenne niemanden von der CIA und habe nie Geld von irgendeiner Organisation bekommen.» Der Geheimdienst wollte sich auf Anfrage nicht äussern.
Die Beziehungen der Regierung von US-Präsident Barack Obama zu Ahmed Walis Bruder Hamid Karsai stehen nach den Fälschungsfällen der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Afghanistan nicht zum Besten. Der früher vom Westen protegierte Staatschef wird sich am 7. November in einer Stichwahl seinem Konkurrenten Abdullah Abdullah stellen.