Bern - Die Arbeitslosenquote in der Schweiz hat im Oktober die 4-Prozent-Schwelle erreicht. Sie war damit so hoch wie seit über viereinhalb Jahren nicht mehr. Trotz Rezession hat der jüngste Anstieg aber vor allem saisonale Gründe.
Ende Oktober waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren 158'138 Personen arbeitslos gemeldet, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mitteilte. Das sind 3729 mehr als im Vormonat.
Besonders betroffen von der steigenden Arbeitslosigkeit sind Ausländerinnen und Ausländer: Allein im Oktober verloren 3053 Ausländer ihre Stelle - über vier Fünftel jener Personen, die sich arbeitslos meldeten, hatten einen ausländischen Pass.
Lichtblick bei Jugendarbeitslosigkeit
Einen Lichtblick gab es im Oktober bei der Jugendarbeitslosigkeit: Bei den 15- bis 24-Jährigen sank die Zahl der Arbeitslosen um 2,7 Prozent auf 29'183.
2010 müssen alle Kantone mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote um ein Prozent rechnen. Damit dürften weitherum 5 Prozent erreicht werden, bestätigte Bundesrätin Doris Leuthard die Prognose des Staatssekretariats für Wirtschaft.
Die Rezession hinterlässt immer tiefere Spuren auf dem Arbeitsmarkt. (Archivbild) /

Bundesrätin Leuthard bestätigt die Arbeitslosenprognose für 2010. (Archivbild) /


Die Nagelprobe dürfte mit dem Auslaufen der staatlichen Konjunkturprogramme im Frühjahr fällig werden, sagte die Volkswirtschaftsministerin vor den Bundeshausmedien in Bern. Dann komme es darauf an, ob Private in die vom Staat hinterlassene Lücke springen.
Saisonale Effekte
Der Anstieg der Oktoberarbeitslosigkeit auf die psychologische Marke von vier Prozent sei moderat ausgefallen. Er sei auf saisonale Effekte vor allem im Gastgewerbe zurückzuführen.
Auffällig bei den aktuellen Oktoberzahlen ist gemäss Leuthard der Anstieg in der Ostschweiz. Dort schlage die Flaute in der Maschinenindustrie durch. Ebenfalls nach oben ging die Quote in den Uhrenkantonen Neuenburg und Jura.
Dass Leuthard bei der Bekanntgabe der monatlichen Arbeitslosenzahlen vor die Medien tritt, ist aussergewöhnlich. Normalerweise kommentiert Serge Gaillard, der Leiter der Sektion Arbeit im Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), die Zahlen. Leuthards Auftritt lässt sich mit dem Erreichen der psychologisch wichtigen 4-Prozent-Marke erklären.