«Die Austauschaktion betrifft alle Banken in Deutschland gleichermassen», sagte ein Sprecher des Zentralen Kreditausschusses (ZKA), der Dachorganisation der Banken. Er sprach von einer reinen Vorsorgemassnahme.
Visa und MasterCard hatten deutsche Geldhäuser davor gewarnt, dass wegen eines vermeintlichen Datendiebstahls bei einem spanischen Zahlungsabwickler die Kreditkartendaten deutscher Kunden gefährdet seien. Sie rieten zu einem Umtausch der Karten, die in den vergangenen Monaten - mitten in der Ferienzeit - in Spanien genutzt wurden.
Bei einem Missbrauch der Kreditkarten entsteht den Kunden laut ZKA kein Schaden, da diese ein Widerrufsrecht bei allen Abbuchungen haben.
Mitten in den Ferien: Deutsche Banken ziehen massenweise Kreditkarten ein. /


«Alle Kunden sollten daher ihre Abrechnungen genau prüfen», riet der Bankensprecher.
Bislang seien aber noch keine grösseren Schadensmeldungen bekannt. Es gebe auch keine Anzeichen für eine Ausweitung des möglichen Datenmissbrauchs auf weitere Firmen. Bis alle Kunden ihre neuen Karten erhalten hätten, gelte jedoch eine erhöhte Sicherheitsstufe.
Auch Schweizer betroffen
Auch Schweizer Karteninhaber könnten vom Vorfall in Spanien betroffen sein. Dieser habe Auswirkungen auf alle in der entsprechenden Periode in Spanien eingesetzten Kreditkarten, unabhängig vom Land des Kartenausstellers, teilte die Kreditkarten-Anbieterin Viseca mit.
Das Unternehmen plant jedoch keinen Rückruf der Kreditkarten. «Da alle Kreditkarten der Viseca mit der Chip-Technologie ausgestattet sind, ist die Gefahr eines Datenmissbrauchs sehr klein,» schrieb das Unternehmen weiter.
Viseca gibt unter anderem Kreditkarten für Kantonalbanken, Raiffeisen Gruppe, Regionalbanken, Migros Bank, Bank Coop sowie Handels- und Privatbanken heraus.