Dass das übliche Gedränge am Zibelemärit dieses Jahr bisher weniger gross war, erlärte sich Marc Heeb von der Berner Orts- und Gewerbepolizei mit dem Regen bei Beginn des Markts um fünf Uhr in der Früh.
Das geringere Besucheraufkommen ist aber möglicherweise auch eine Folge der Schweinegrippe. Erst am Freitag hatte der Berner Kantonsarzt bekanntgegeben, die Anzahl Erkrankter im Kanton habe stark zugenommen. Eltern von Säuglingen sollten grössere Menschenansammlungen wie etwa den Zibelemärit meiden. Diesen Ratschlag haben vielleicht auch andere Menschen befolgt.
Auch die Anzahl feilgebotener Zwiebeln ist am diesjährigen Zibelemärit kleiner. Während vor einem Jahr gut 59 Tonnen des Liliengewächses angeboten wurden, sind es in diesem Jahr 45,9 Tonnen, wie das Polizeiinspektorat der Stadt Bern bekanntgab.
45,9 Tonnen Zwiebeln werden in Bern feil geboten. /

Viele Konfetti
Zurückzuführen ist dies laut Heeb auf den trockenen Herbst. Etliche Gemüsebauern hätten dieses Jahr wegen der geringen Ernte auf einen Stand in Bern verzichtet, sagte er auf Anfrage.
Nicht gefehlt haben hingegen das traditionelle Konfetti. Auch die Plastikhämmer, die auf mehr oder oder weniger harte Bernerschädel niedersausen, sind nicht auszurotten.
Wie alt der Zibelemärit ist, bleibt wohl für alle Zeiten ungeklärt: Ein Teil der Historiker ist überzeugt, dass er auf den Stadtbrand von 1405 zurückgeht. Andere halten diesen «Zwiebeldank» an die Freiburger für Hilfe in der Not überhaupt nicht für erwiesen und setzen den Ursprung im 19. Jahrhundert an.