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Pandemiewelle hat die Schweiz erreichtBern - Die Schweinegrippe hat die Schweiz flächendeckend erreicht. Auf 1000 Arztkonsultationen entfielen letzte Woche 16,4 Verdachtsfälle. Das sind mehr als doppelt so viele als in der Vorwoche. Auch die Zahl der im Labor nachgewiesenen Grippeerkrankungen hat sich innert Wochenfrist verdoppelt.fkl / Quelle: sda / Donnerstag, 12. November 2009 / 11:44 h
Wie Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) vor den Medien in Bern erklärte, steigt die Zahl der Grippefälle nunmehr seit drei Wochen rasant an. «Wir sind jetzt wirklich in der exponentiellen Wachstumsphase dieser Grippe-Epidemie», erklärte er.
Was das heisst, zeigt der Blick auf die Statistik der letzten vier Wochen. In der Woche 42 wurden im Labor bloss 39 Fälle nachgewiesen. Eine Woche später waren es 112, zwei wochen später 316. In der vergangenen Woche hat sich diese Zahl nocheinmal mehr als verdoppelt auf 773 Fälle.
Die ersten Zahlen aus der laufenden Woche zeigen laut Mathys, dass die Kurve weiterhin stark ansteigt. Insgesamt wurden in der Schweiz seit Beginn der Zählungen im Sommer 2556 Fälle im Labor nachgewiesen. Die Zahl der effektiv am Virus (H1N1) Erkrankten soll um ein Vielfaches höher liegen. Wie Mathys weiter erklärte, sind mittlerweile praktisch alle Kantone betroffen. Eine Insel bildet einzig noch der Kanton Uri.
Keine Panik angezeigt Schweizweit mussten letzte Woche wegen der Grippe 15 Personen ins Spital eingewiesen werden. Seit Anfang Juli wurden insgesamt 48 Hospitalisationen gemeldet. Die meisten konnten das Spital wieder verlassen.Noch werden nur die Risikopatienten geimpft. /
Trotz der exponentiellen Epidemie-Entwicklung ist laut BAG keine Panik angezeigt. Der Verlauf der (H1N1)-Epidemie entspricht bislang dem Verlauf einer normalen saisonalen Grippe. Bislang gab es wegen H1N1 in der Schweiz keine Toten. In der Schweiz führt die saisonale Grippe jedes Jahr zu 1000 bis 5000 Hospitalisierungen und zu 400 bis 1000 Todesfällen. Laut BAG kann die Epidemie zwar nicht mehr aufgehalten werden. Dennoch empfiehlt es, die seit Wochen propagierten Massnahmen wie häufiges Händewaschen etc. anzuwenden. Damit könne man immerhin das Infektionsrisiko mindern und gefährdete Personen schützen. Schwangere Frauen gefährdet Junge Menschen stecken sich zwar eher mit dem Schweinegrippe-Virus an, für ältere endet die Krankheit aber öfter tödlich. Zu diesem Schluss kommt eine Studie aus Mexiko, wo die Schweinegrippe im März dieses Jahres erstmals auftrat. Am höchsten war die Sterblichkeit bei den 60- bis 69-Jährigen (5,7 Prozent). Kinder und Jugendliche zwischen einem und 19 Jahren hatten eine tiefe Sterberate von 0,2 bis 0,3 Prozent. Das Sterberisiko von Kleinkindern unter einem Jahr lag bei 1,6 Prozent. Die Studie bestätigte auch, dass schwangere Frauen eine gefährdete Gruppe sind: Sechs Prozent der untersuchten Todesfälle betrafen Schwangere.
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