Die «Reds», mit fünf Titeln Englands erfolgreichster Verein in den europäischen Wettbewerben, waren am Tag danach um Schadensbegrenzung bemüht und nahmen Trainer Rafael Benitez, der die Mannschaft in seiner bislang fünfjährigen Amtszeit erstmals nicht in die Runde der letzten 16 führen konnte, aus der Schusslinie. «Das hat für Rafa überhaupt keine Konsequenzen», betonte Geschäftsführer Christian Purslow.
Purslow lieferte auch eine Begründung: «Er hat ja vor vier Monaten erst einen neuen Fünf-Jahres-Vertrag unterschrieben. Wir rücken nicht von unseren langfristigen Plänen wegen zwei später Gegentreffer in den Spielen gegen Lyon ab».
Hochverschuldeter Spitzenklub
Die finanziellen Ausfälle für den hochverschuldeten Spitzenklub würden schon wettgemacht, wenn Liverpool in der Europa League die nächsten drei Runden überstünde, rechnete Purslow vor.
Den Champions-League-Sieger von 2005 und Finalisten von 2007 hat diese Saison das Glück verlassen. «Autsch!», titelte Grossbritanniens grösste Boulevardzeitung «Sun».



Liverpools Trainer Rafael Benitez steht im Moment nicht zur Diskussion, so der Verein. /


«Rafa am Boden, aber nicht ausgeknockt», erklärte der «Daily Express». «Starke Vergangenheit, schwache Gegenwart, unsichere Zukunft», urteilte der seriöse «Daily Telegraph».
«Vergesst die finanziellen Einbussen»
«Vergesst die finanziellen Einbussen. Der emotionale Preis wiegt viel schwerer - die schmerzhafte Erkenntnis, dass sich Liverpool unter Europas 'ferner liefen' wiederfindet.» Das letzte Mal hat Liverpool 2002/2003 die Runde der letzten 16 verpasst.
Nun spielt Liverpool in Europa nur noch um den Trostpreis und hat in der Meisterschaft als Tabellensiebter schon 13 Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Chelsea. Für den angeschlagenen Benitez steht deshalb Schadensbegrenzung an. «Das Wichtigste ist, dass wir in England wieder unter die ersten vier kommen und uns für die Champions League nächstes Jahr qualifizieren», sagt der Spanier.