Dieser Lauf hält seit dem Hinspiel gegen YB an. Am 30. August bezog der FCB daheim eine 1:2-Niederlage. An diesem Abend wuchs der Rückstand gegenüber den Bernern auf 13 Punkte an.
Seither haben die Basler nur noch einmal verloren, in der Europa League mit 0:1 bei Fulham. Ansonsten kam das Team von Thorsten Fink in den letzten drei Monaten zu 13 Siegen und einem Remis. Der Rückstand auf die Young Boys ist auf vier Zähler geschmolzen.
Basel kommt in Fahrt
In Bern, wo am Sonntag im ausverkauften Stade de Suisse vor 31'120 Zuschauern gespielt wird, bringt man den Baslern und ihren Leistungen der letzten Monate viel Respekt entgegen. «Nach dem schlechten Start ist der FC Basel sehr gut in Fahrt gekommen», lobt YB-Coach Vladimir Petkovic.
«Das ist auch ein Verdienst des Trainers.» Fink hat es nach Anlaufschwierigkeiten geschafft, ein offensiv ausgerichtetes und gleichzeitig kompaktes Team aufzubauen, dass international genauso erfolgreich und stilsicher agiert wie national.
FCB voller Selbstvertrauen
Dementsprechend selbstbewusst reisen die Basler nach Bern, dorthin wo sie im letzten April im Cup-Halbfinal eine bittere Niederlage nach Penaltyschiessen bezogen hatten. Auch die Ausfälle der gesperrten Alex Frei, Behrang Safari und Abraham können der wiedergewonnen FCB-Selbstsicherheit nichts anhaben.
Fink verlangt von seiner Mannschaft, dass sie die Partie kontrolliert: «Wer mehr Ballbesitz hat, wird das Spiel gewinnen», versichert der Deutsche. «YB hat viele Stärken, aber auch Schwachstellen, vor allem auf den Aussenbahnen.» Der 42-jährige Coach rechnet mit einem knappen Ergebnis. Eine allfällige Niederlage wäre in seinen Augen kein Drama, keine Vorentscheidung im Titelrennen.
Mit oder ohne Doumbia?
Bei den Young Boys versucht man sich halb gelassen, halb selbstbewusst zu geben. David Degen ist überzeugt, dass das Formtief mit zuletzt nur vier Punkten aus ebensovielen Spielen hilft, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Er glaubt, dass seine Mannschaft in einer solchen Partie zur Bestleistung in der Lage ist, weil «wir reifer sind als im letzten Jahr». Die Vorbereitung auf das Topspiel wird nicht auf die leichte Schulter genommen. Am Donnerstag gab es eine Pressekonferenz, seither sind die Spieler angehalten, sich nicht mehr zu äussern.
Vladimir Petkovic ordnete bereits am Donnerstag ein Geheimtraining an.
Das magische «FCB-Dreieck» Stocker- (links) Streller-Frei muss am Sonntag auf Mitglied Frei verzichten. /

Ist Seydou Doumbia am Sonntag mit von der Partie? /


Gleichzeitig versprach er, dass YB sein Spiel spielen werde: «Wir passen uns nicht an. Wir wollen mit unseren Mitteln den Sieg suchen.» Das Wort Remis nahm der Coach nicht in den Mund. Er will den Vorsprung am frühen Sonntagnachmittag wieder auf sieben Zähler ausbauen: «Das wäre ein gutes Zeichen im Hinblick auf die Rückrunde.»
Ob er für das Unterfangen auf den Liga-Topskorer Seydou Doumbia zählen kann, ist offen. Der Ivorer konnte die gesamte Woche krankheitsbedingt nicht trainieren, zudem ist er leicht angeschlagen. Der Cup-Achtelfinal gegen Xamax habe ihm zugesetzt, so Petkovic: «Immer wieder wurde Doumbia Opfer harter Attacken.» Er forderte, dass die Schiedsrichter den treffsicheren und trickreichen Stürmer besser schützen. In Basel zeigt man sich derweil von den Diskussionen um Doumbia unbeeidruckt. «Es gibt viele schnelle Stürmer in der Liga», meinte Fink auf den Afrikaner angesprochen.
Forte vor Vertragsverlängerung
Hinter den beiden Spitzenteams sind bis zum achtplatzierten Meister Zürich (am Sonntag gegen Aarau) alle Teams dicht gestaffelt. Neuchâtel Xamax, das aus den letzten vier Spielen nur zwei Punkte holte, könnte bei Punktverlusten gegen die Grasshoppers seinen 3. Platz an Luzern verlieren. Auf die Innerschweizer, die am vergangenen Wochenende beim interregionalen Zweitligisten Töss Winterthur eine peinliche, aber siegreiche Vorstellung abgaben, wartet am Samstag in St. Gallen eine schwierige Aufgabe.
St. Gallen, das bereits am 10. Dezember im Cup-Viertelfinal wieder Luzerns Gegner sein wird, gewann die letzten drei ASL-Spiele mit einem Torverhältnis von 8:0. «Das ist ein sehr zäher und robuster Gegner, der nur wenig Gegentore bekommt», sagt Luzerns Coach Rolf Fringer, der die Einstellung seines Teams nach der Leistung bei Töss Winterthur heftig kritisiert hatte.
Auf der Gegenseite kann Uli Forte dem Spiel relativ gelassen entgegenschauen. Der 35-Jährige ist mit dem Aufsteiger derzeit auf bestem Weg zum Ligaerhalt und verhandelt mit der Klubführung schon über einen neuen Vertrag: «Es haben erste intensive Gespräche stattgefunden. Wir sind auf gutem Weg zur Verlängerung», so Forte, dessen Kontrakt im kommenden Sommer ausläuft.