Der Erwerb von Unternehmensanteilen war eine der Spezialinterventionen, zu welcher sich die SNB im März angesichts der Wirtschaftskrise entschloss. Dazu zählt auch die Intervention auf dem Devisenmarkt, um eine Aufwertung des Frankens zu verhindern.
«Wir wollen die Wirtschaft grosszügig mit Liquidität versorgen», sagte SNB-Sprecher Werner Abegg an der Telefonkonferenz zur geldpolitischen Lagebeurteilung. «Wir wollen auch entschieden einer Aufwertung des Frankens zum Euro entgegen treten.»
Für 2010 geht die SNB davon aus, dass die Wirtschaftsleistung um 0,5 bis 1 Prozent wächst. Im laufenden Jahr dürfte das Bruttoinlandprodukt dagegen um 1,5 Prozent schrumpfen.
Keine Entwarnung von Roth
Gemäss der SNB-Prognose beläuft sich die durchschnittliche Teuerung in diesem Jahr auf -0,5 Prozent. Für 2010 rechnet die Nationalbank mit einem Durchschnittswert von 0,5 Prozent. Für 2011 wird eine Teuerung von 0,9 Prozent erwartet.
Die Schweizerische Nationalbank in Bern. /


Keine Entwarnung von Jean-Pierre Roth: Die Erholung der Weltkonjunktur in den letzten Monaten ist nach den Worten des scheidenden Nationalbank-Präsidenten noch nicht ausreichend gefestigt.
Obwohl die Schweizer Wirtschaft seit dem dritten Quartal wieder wachse, schrumpfe die Wertschöpfung in der verarbeitenden Industrie weiter, sagte Roth vor den Medien in Zürich. Schwach ansteigende Einkommen würden 2010 die zentrale Konjunkturstütze Privatkonsum bremsen.
Rückzahlung des UBS-Kredits?
Die Nationalbank konnte ihre Stützmassnahmen für die Wirtschaft in den letzten Monaten etwas zurückfahren. Der SNB-StabFund, der die illiquiden Papiere der UBS abwickelt, hatte Ende November Risikopositionen von 24,5 Mrd. Dollar in den Büchern.
Die Chancen für eine Rückzahlung des UBS-Kredits seien intakt, sagte SNB-Direktoriumsmitglied Thomas Jordan. Die entsprechenden Berechnungen seien aber mit grossen Unsicherheiten verbunden, daher bleibe das Riskio für die Notenbank gross, sagte Jordan vor den Medien in Zürich.