Guttenberg räumte nach Angaben des Verteidigungsministeriums ein, dass es zum Bombardement vom 4. September noch berechtigten Aufklärungsbedarf gebe. Der anberaumte Untersuchungsausschuss dürfe aber nicht zur Diskreditierung der Soldaten führen, warnte er.
Die Untersuchung müsse aber zu mehr Rechtssicherheit beitragen.
Die Reise von Guttenberg nach Kundus sollte bis zur Ankunft aus Sicherheitsgründen geheim gehalten werden. (Archivbild) /


Es habe aus heutiger Sicht Verfahrensfehler gegeben. Klären soll der Ausschuss auch, ob Angehörige der Bundeswehr-Eliteeinheit KSK in das Kommando über den Luftangriff involviert waren, wie das die «Bild»-Zeitung berichtet hat.
Kein Wort über Entschädigung
Über die geplante und von der Regierung prinzipiell zugesagte Entschädigung für zivile Opfer des Angriffs soll Guttenberg in Kundus nicht gesprochen haben. Ebenso wenig habe er die Gründe für seine Kehrtwende bei der Bewertung des Angriffs dargelegt, verlautete aus seiner Delegation.
Bei der Bombardierung zweier Tanklastzüge waren nach NATO-Angaben bis zu 142 Menschen getötet oder verletzt worden, darunter viele Zivilisten. Guttenberg hatte den Angriff nach der Auswertung der Untersuchung der NATO zunächst als militärisch angemessen bezeichnet.
Später korrigierte er sein Urteil. Die Bombardierung sei nicht militärisch angemessen gewesen, urteilte Guttenberg nach der Durchsicht weiterer Berichte, die ihm nach eigenen Angaben bei der ersten Bewertung nicht vorgelegen hatten.