Er sei «ein wenig traurig, dass es soweit kommen musste», sagte der Neuenburger Kantonsrat Baptiste Hurni im Westschweizer Radio RSR. Aus dem Papier zum Verhältnis von Kirche und Staat spreche «der alte bolschewistische Hass auf die Religion», sagte er weiter.
Das Religionspapier, das als Reaktion auf die Anti-Minarett-Initiative verfasst wurde, verlangt eine strikte Trennung von Staat und Religion. So sollen Kirchensteuern abgeschafft und kirchliche Schulen verboten werden. Weiter wird gefordert, dass Religions- durch Ethikunterricht ersetzt wird.
Emotionale Debatte
Die Debatte über das Papier sei «sehr, sehr hart» gewesen, räumte JUSO-Präsident Cédric Wermuth auf Anfrage ein. «Die Diskussion war bewegt, mit viel Emotionen.» Einige Anträge seien akzeptiert worden, andere nicht.
JUSO-Präsident Cédric Wermuth will mit Vertretern aus Neuenburg reden. /


«Das gehört zu einer Debatte.»
Laut Wermuth ist es nun wichtig, sich an einen Tisch zu setzen und mit den Neuenburgern zu diskutieren. Falls sie die Jungpartei verlassen wollten, müssten sie die Sektion auflösen, sagte der JUSO-Präsident. «Ich zweifle aber nicht daran, dass wir eine Lösung finden.»
Der Knatsch in der Jungpartei um das Papier gärt bereits seit einigen Wochen. Sechs Sektionen hatten das Religionspapier bereits an der Delegiertenversammlung im Oktober in Solothurn als zu radikal zurückweisen wollen.
Auch die Neuenburger Sektion probte bereits in Solothurn den Aufstand und forderte die Absetzung der gesamten Parteileitung. Sie monierte, dass die Spitze der Partei eine immer radikalere Politik verfolge, ohne sich mit der Basis abzusprechen. Der Antrag scheiterte allerdings.