Auch knapp dreieinhalb Jahre nach ihrer Flucht aus der Gefangenschaft habe sie weiterhin grosse Probleme, ins normale Leben zurückzufinden, sagte Kampusch. «Ich lebe ganz zurückgezogen und zeige mich kaum in der Öffentlichkeit.»
In ihrer österreichischen Heimat schlage ihr viel Missgunst und Aggressivität entgegen, die Medien seien penetrant. Andere zu kritisieren und schlecht zu machen, «das ist so eine Wiener Mentalität». Dennoch wolle sie dort bleiben: «Wien ist meine Heimatstadt», sagte Kampusch.
Ein Leben in den Schlagzeilen: Natascha Kampusch. /

Schwer, Freunde zu finden
Auf die Frage nach Freunden, antwortete sie: «Das ist natürlich auch sehr schwer.» Sie habe ja keine normale Sozialisation gehabt, in der sie Freundschaften aufbauen konnte, aber: «Ich hab' schon fast so Leute, die man als Freunde bezeichnen könnte, gewonnen.»
Und dann sei da noch ihre Familie: «Ich habe regelmässigen Kontakt zu meiner Familie, aber nicht zu eng.»
Treffen mit Mutter des Entführers
Wie Kampusch weiter erzählte, wird sie demnächst zum ersten Mal mit der Mutter ihres Entführers zusammentreffen. «Ich denke, in den nächsten zwei Monaten wird ein Kontakt zustande kommen. Ich bin ganz gespannt, wie das verlaufen wird», sagte die Wienerin.
Kampusch war im August 2006 aus den Fängen ihres Entführers geflohen, dieser nahm sich daraufhin das Leben. Das Haus ihres Peinigers erhielt die junge Frau als Teil eines Schadenersatzes zugesprochen.