Die meisten Angestellten könnten im nächsten Jahr nicht mehr Geld ausgeben. Wegen der höheren Prämien für die Krankenkasse und der wieder anziehenden Teuerung würden die Einkommen stagnieren oder gar sinken, heisst es in der Mitteilung von Travail.Suisse.
Die Lohnerhöhungen «reichen nicht aus, um den privaten Konsum nachhaltig zu stützen und der Wirtschaft zu helfen, schneller aus der aktuellen Krise zu kommen», sagte Susanne Blank, Leiterin Wirtschaftspolitik beim Verband, vor den Medien in Bern.
Die Lohnverhandlungen seien in dem von der Krise besonders hart getroffenen Industriesektor «erwartungsgemäss» unergiebig. (Symbolbild) /


In die Verhandlungen eingestiegen war Travail.Suisse mit Forderungen nach bis zu 2 Prozent mehr Lohn.
Mit Ergebnissen im Gewerbe unzufrieden
Ein knapp genügendes Resultat ergaben die Verhandlungen aus Sicht der Gewerkschaft Syna. Insbesondere mit den Ergebnissen im Gewerbe ist sie unzufrieden, weil dort viele Branchen immer noch gute Geschäfte verzeichneten, wie Syna-Vizepräsident Arno Kerst sagte.
Ziemlich zufrieden zeigte sich die Gewerkschaft transfair, Sozialpartnerin beim öffentlichen Verkehr (ÖV), den Postbetrieben, der Swisscom und in öffentlichen Verwaltungen. Gesamthaft seien die Ergebnisse «anständig», sagte ÖV-Branchenleiter Hanspeter Hofer, obwohl etwa bei SBB, Post und Swisscom noch verhandelt wird.
Nun legen die Gewerkschaften den Fokus auf die Arbeitslosigkeit: «Das Lohnopfer, welche die Arbeitnehmer erbracht haben, müssen die Arbeitgeber mit Arbeitsplatzsicherheit verdanken», sagte Kerst.
Travail.Suisse will mehr Geld für Arbeitslose: Die Anzahl Taggelder solle auf 520 erhöht werden (aktuell 400). Zudem möchte Travail.Suisse finanzielle Unterstützung für arbeitslose Erwachsene ohne Berufsabschluss.