«Bei diesen Unruhen wurden mehrere Menschen auf beiden Seiten getötet und mehrere weitere verletzt», hiess es ohne genauere Angaben zu den Opferzahlen.
Die regierungskritische Website Rahesabs hatte berichtet, im Zuge der Massenproteste seien vier Demonstranten getötet worden. Andere Quellen sprachen von acht Toten.
Die Polizei griff hart durch. (Archivbild) /

Oppositionsführer Mir-Hussein Mussawi. /


Die Internetseite Parlemannews schrieb, unter den Todesopfern sei ein Neffe von Oppositionsführer Mir-Hussein Mussawi.
Sejed Ali Mussawi wurde laut der Internet-Seite der iranischen Minderheitsfraktion im Parlament, Parlemannews, durch eine Kugel getroffen und starb nach seiner Einlieferung ins Spital.
Per SMS aufgerufen
Die Polizei setzte in Teheran erneut Tränengas gegen Anhänger der Reformbewegung ein, die eine traditionelle Trauerfeier zu Protesten gegen die erzkonservative Regierung von Präsident Mahmud Ahmadinedschad nutzten, wie es auf der Webseite «Jaras» hiess. Dabei hätten die Demonstranten das Motorrad eines Polizisten in Brand gesteckt.
Trotz eines Verbots hatte die Reformbewegung ihre Anhänger am Samstag per SMS aufgerufen, auf die Strasse zu gehen und dem verstorbenen Grossajatollah Hossein Ali Montaseri zu gedenken.
Die Spannungen zwischen Opposition und Regierung haben sich wieder deutlich verschärft, seit am vergangenen Wochenende der regierungskritische Grossajatollah Montaseri im Alter von 87 Jahren gestorben war. Der Geistliche war eine Art Mentor der Reformbewegung und galt als einer der schärfsten Kritiker Ahmadinedschads.
USA und Frankreich verurteilten die Festnahmen
Die Gedenkfeiern dürften der Protestbewegung nun einen neuen Kristallisationspunkt verschaffen. Gemäss schiitischer Tradition erreichen sie am Sonntag - dem siebten Tag nach dem Tod des Geistlichen - einen ersten Höhepunkt, der mit dem religiösen Feiertag Aschura zusammenfällt.
In ersten Stellungnahmen verurteilten die USA und Frankreich am Sonntagabend die Festnahmen und die Anwendung von Gewalt gegenüber den Demonstranten.