Negative Auswirkungen auf die Umsätze im Detailhandel würden vorab die stagnierenden Budgets der privaten Haushalte haben, heisst es in der jüngsten Branchenstudie der CS.
Die bestenfalls bescheidenen Lohnerhöhungen, die höheren Krankenkassenprämien und die steigende Arbeitslosigkeit dämpfen die Konsumlust doch spürbar.
Zeigen wird sich dies vor allem bei langlebigen Gütern wie Möbeln, Kleidern und Schmuck, bei denen sich die Konsumenten eher in Zurückhaltung üben werden.
Im Lebensmitteldetailhandel dagegen werden die Konsumenten noch stärker auf die Preise achten, was die Umsätze ebenfalls stagnieren lässt.
Fehlende Immigranten
Wegfallen wird zudem auch der positive Einfluss der Einwanderung. Über die Hälfte des Detailhandelswachstums in den letzten Jahren ist nämlich auf den Zuzug ausländischer Arbeitskräfte zurückzuführen, wie die Ökonomen der Bank berechnet haben.
Weil fortan die Zahl der Einwanderer tiefer ausfallen wird, wächst auch die Zahl der Konsumenten nicht mehr dementsprechend stark an.
Im Detailhandel werden tiefere Umsätze erwartet. /


«Die Branche kann nicht mehr darauf zählen, dass der Kuchen grösser wird», erklärte CS-Ökonomin Nicole Brändle vor den Medien in Zürich. Sie wies darauf hin, dass sich dadurch der Verdrängungskampf in der Branche verschärfen wird.
«Party ist vorbei»
Einen härteren Konkurrenzkampf sieht auch CS-Chefökonom Martin Neff kommen. «Die Party im Detailhandel ist vorüber», sagte er. Die Prognose eines Rückgangs von 0,5 Prozent mögen zwar harmlos erscheinen, angesichts des Zustands der Branche müsse er aber als bedeutend angesehen werden.
Denn im Detailhandel herrscht offensichtlich weiterhin noch das Prinzip Hoffnung, wie eine vom Beratungsunternehmen Fuhrer & Hotz durchgeführte Umfrage bei knapp 150 Entscheidungsträgern der Branche zeigte. Entgegen aller negativen Vorzeichen gehen neun von zehn Unternehmen bei ihrer Planung fürs 2010 von einem Umsatzwachstum aus.