Offiziell wurden als Grund «Unregelmässigkeiten» angegeben, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete; in dem Geschäft sollen nach der Abwertung der Landeswährung die Preise angehoben worden sein.
Präsident Hugo Chávez hatte noch am Sonntag die Inhaber von Geschäften davor gewarnt, die Preise zu erhöhen. «Plünderern des Volkes» drohe die Enteignung ihrer Läden, drohte er. Chávez hatte am Freitag erstmals seit 2005 die Landeswährung Bolívar abgewertet und ein System mit zwei Wechselkursen eingeführt.
Bolivar um die Hälfte abgewertet
Der Staatschef wertete den Bolívar zum US-Dollar um die Hälfte auf 4,30 Bolívar pro Dollar ab. Für Grundversorgungsmittel wurde der Wechselkurs lediglich auf 2,60 Bolívar pro Dollar herabgestuft.
Die Venezolaner befürchten durch die neuen Wechselkurse höhere Preise besonders für Importgüter wie Elektro- und Telekommunikationsgeräte und waren am Wochenende in die Geschäfte gestürmt, um einer massiven Verteuerung der Waren zuvorzukommen.
Für Grundversorgungsmittel wurde der Wechselkurs lediglich auf 2,60 Bolívar pro Dollar herabgestuft. (Symbolbild)
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Chávez hat allerdings versprochen, massive Preiserhöhungen nicht zuzulassen. «Wenn morgen eine Fleischerei mit Preiserhöhungen öffnet, meldet das, und die Nationalgarde wird einschreiten», sagte der Staatschef. Dann werde er dem Besitzer die Fleischerei «wegnehmen» und das Geschäft an die Angestellten übergeben.
Wirtschaftsexperten warnen, dass durch die neuen Wechselkurse die Inflation in Venezuela weiter ansteigt. Im vergangenen Jahr lag die Teuerungsrate bereits bei 25 Prozent. Kritiker des Präsidenten werfen Chávez zudem vor, durch den Schritt vor den Wahlen im September die öffentlichen Ausgaben aufblähen zu wollen.
Seit seinem Amtsantritt griff Chávez wiederholt in die Wirtschaft seines Landes ein und verstaatlichte unter anderem Banken und ausländische Industrieunternehmen.