Zanetti erhielt von den Wählerinnen und Wählern 29'768 Stimmen. Er hatte bereits im ersten Wahlgang im November das beste Resultat eingefahren, jedoch das absolute Mehr verpasst. Im zweiten Wahlgang war gewählt, wer am meisten Stimmen gewann. Die Wahlbeteiligung betrug 35,48 Prozent.
Der Ständeratssitz ist für Zanetti ein politisches Comeback. Der frühere Nationalrat war 2005 vom Volk als Regierungsrat abgewählt worden. «De rot Röbu», wie Zanetti im Volksmund genannt wird, warb im Ständeratswahlkampf als «Wirtschaftsvertreter der Büezer» für sich.
Zanetti tritt die Nachfolge des verstorbenen SP-Ständerates Ernst Leuenberger an. Der 1999 in den Ständerat gewählte Leuenberger war im Juni im Alter von 64 Jahren einem Krebsleiden erlegen.
Leuenbergers Fussstapfen könne niemand ausfüllen, sagte Zanetti nach seiner Wahl.
Politisches Comeback von Roberto Zanetti. /


«Ich werde jedoch mein Bestes geben. An diesem Tag denke ich besonders auch an Leuenberger.» Das gute Wahlresultat habe er «in dieser Deutlichkeit nicht erwartet».
Keine Chance für CVP und SVP
Die bürgerlichen Kandidaten blieben bei der Ersatzwahl chancenlos. Der 48-jährige CVP-Kantonsrat Roland Fürst, Direktor der Solothurner Handelskammer, erhielt 28,88 Prozent der abgegebenen Stimmen (17'259 Stimmen).
SVP-Kantonalpräsident und Kantonsrat Heinz Müller gewann 21,31 Prozent der Stimmen (12'738 Stimmen). Für die Stichwahl hatte die SVP ihren Kandidaten ausgewechselt. Müller ersetzte SVP-Nationalrat Roland Borer, der im ersten Wahlgang das schlechteste Resultat erzielt hatte.
Die CVP wollte bei der Ständerats-Ersatzwahl den 1999 mit der Wahl von Leuenberger an die SVP verlorenen Ständeratssitz zurückerobern. Die SVP versuchte, erstmals ins «Stöckli» einzuziehen.
Die FDP, die stärkste Partei des Kantons Solothurn, hatte keinen der beiden Kandidaten unterstützt. Die FDP ist seit 1991 mit Rolf Büttiker in der Kleinen Kammer vertreten.