Dem 59 Jahre alten NATO-Gegner sei der Sieg bei der Stichwahl um das Präsidentenamt nicht mehr zu nehmen, teilte die Wahlleitung in Kiew mit. Damit wurde der Rivale der pro-europäischen Regierungschefin Julia Timoschenko, der Galionsfigur der Orangen Revolution vor fünf Jahren, indirekt zum Sieger ausgerufen.
Dem vorläufigen Endergebnis zufolge erhielt Janukowitsch bei der Stichwahl rund 48,8 Prozent der Stimmen. Seine pro-westliche Konkurrentin Timoschenko kam auf 45,6 Prozent.
Wahlfälschung vorgeworfen
Bereits nach den ersten Prognosen am Sonntagabend hatte sich Janukowitsch zum Sieger erklärt. Die 49-jährige Timoschenko erkannte das Resultat dagegen vorerst nicht an und warf ihrem Rivalen Wahlfälschung vor.
Viktor Janukowitsch: Neuer Präsident der Ukraine. /


Sie schloss nicht aus, das Ergebnis anzufechten. Eine für den Nachmittag geplante öffentliche Stellungnahme verschob die Regierungschefin.
Eine zweite Orange Revolution wie 2004 galt aber als unwahrscheinlich. Die die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) lobte den Urnengang als «vorbildlich demokratisch».
Bleibt Timoschenko Regierungschefin?
Das knappe Ergebnis stärkt nach Ansicht von Beobachtern aber auch Timoschenkos Position als Regierungschefin. Sie hatte seit dem ersten Wahlgang vor drei Wochen rund 20 Prozentpunkte hinzugewonnen.
Janukowitsch hatte seine Rivalin nach der Wahl aufgefordert, ihr Amt niederzulegen. Es gilt aber als sicher, dass Timoschenko ihren Posten nicht kampflos räumen wird.
Unter dem neuen Präsidenten Janukowitsch dürfte sich das zuletzt zerrüttete Verhältnis zwischen der Ukraine und ihrem grossen Nachbarn Russland deutlich entspannen.