Viele Anti-Raucher-Kampagnen machten Werbung für Produkte zum Tabakersatz, schreiben die Forscher um Simon Chapman von der Universität Sidney im Fachmagazin «PLoS Medicine». Das könne dazu führen, dass Raucher nicht mehr daran glauben, ohne Hilfsmittel von der Zigarette loszukommen.
Dabei gewöhnen sich laut der Studie zwei Drittel bis drei Viertel der erfolgreichen Ex-Raucher ohne Ersatzmittel oder psychologische Hilfe ihr Laster ab.
Wer wegen dem Rauchverbot mit Zigaretten Schluss machen möchte, braucht kein Hilfsmittel. /


Sie hörten entweder von einem Tag auf den anderen auf, oder reduzierten langsam die Anzahl der Zigaretten.
«Medikalisierung» ist nicht nötig
Wer erfolgreich mit dem Rauchen aufgehört habe, beurteile die Entwöhnung als weniger schwierig als erwartet, schreiben die Forscher. Chapman und seine Kollegen werteten für die Untersuchung 511 Studien aus dem englischsprachigen Raum aus den Jahren 2007 und 2008 aus.
Der Öffentlichkeit wird gemäss den Wissenschaftlern zunehmend das Bild vermittelt, dass Nikotinersatztherapien zum erfolgreichen Rauch-Stopp nötig seien. Diese «Medikalisierung» werde dadurch genährt, dass die Pharmaindustrie eine Vielzahl der Studien zur Rauchentwöhnung finanziere.
In den USA würden beispielsweise dreimal so viele Informationen zum Nikotin-Stopp von der Industrie verbreitet wie von der Regierung oder Nichtregierungsorganisationen.