Paris hebt die Quellensteuer auf Dividenden, Zinsen und Lizenzabgaben, die über Steueroasen fliessen, von 15 auf 50 Prozent an. Ausserdem wird die 95-prozentige Steuerbefreiung für Dividenden, die von einem Unternehmen an seine Konzernmutter gezahlt werden, gestrichen, wenn das Tochterunternehmen in einem Steuerparadies sitzt.
Die französischen Grossbanken haben sich zudem verpflichtet, Filialen in solchen Ländern zu schliessen.
Dunkle Wolken ziehen sich über dem Steuerparadies Costa Rica zusammen. /


Pariser Zeitungen veröffentlichten die Liste der Staaten, die nach französischem Finanzrecht fortan als Steuerparadiese gelten.
Keine europäischen Länder auf der Liste
Auf der Schwarzen Liste stehen keine europäische Staaten. Die meisten der 18 genannten Finanzplätze liegen in der Karibik und Mittelamerika, Ozeanien und Asien.
Frankreich hat Massnahmen gegen Länder wie Costa Rica, Liberia, Brunei oder die Philippinen ergriffen, weil sie sich beim Austausch von Informationen über mutmassliche Steuersünder «nicht kooperativ» verhalten.
Abgeblockt: Schweiz nicht auf der Liste
Mit Last-Minute-Zusagen gelang es Chile, Singapur, Malaysia, Uruguay, den Bahamas und Vanuatu laut der Finanzzeitung «Les Echos», von der Liste zu kommen. Ein Vorstoss des Senats, die Schweiz aufzulisten, wurde von der Regierung abgeblockt.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) führt schon seit April 2009 keine Länder mehr auf ihrer Schwarzen Liste der Steuerparadiese.