Das Gesetz, über das der Ausschuss in der kommenden Woche abstimmen soll, würde der Regierung erhebliche Kontrollen über die Wall Street ermöglichen. Kernpunkte sind mehr Mitsprache für Aktionäre, grösserer Schutz für Verbraucher und eine neue Rolle für die US-Notenbank Fed.
«Wir müssen Lücken schliessen und unwirksame Massnahmen aushebeln, die diese Krise ermöglicht haben», sagte Dodd. Nach dem Entwurf soll ein neunköpfiger Rat aus Vertretern der Fed und verschiedenen Regulierungsbehörden unter dem Vorsitz des Finanzministers künftig Risiken für das Finanzsystem aufspüren und gegebenenfalls Verfahren zur Abwicklung grosser Geldhäuser einleiten.
Fokus auf exotische Finanzprodukte
Auch beinhaltet der Plan eine schärfere Aufsicht über den Handel mit exotischen Finanzprodukten. So sollen die umstrittenen Kreditausfall-Versicherungen, sogenannte Credit Default Swaps (CDS), oder Derivate nur noch an transparenten Plattformen wie Börsen gehandelt werden können.
Auch in den USA sollen Aktionäre mehr Mitsprache erhalten. /


Nach dem Senatsentwurf soll künftig eine Konsumentenschutzbehörde unter dem Dach der Notenbank den fairen Umgang mit Hypotheken- und Kreditkartenkunden überwachen. Auch einige grosse Finanzinstitute wie Versicherungen sollen die neue Behörde kontrollieren.
Republikaner ablehnend
Die Fed soll die Aufsicht über kleinere Banken an eine noch zu schaffende Regulierungsbehörde abgeben, aber weiter die Wächterin über grosse Finanzinstitutionen bleiben.
Ausserdem ist geplant, dass Aktionäre zumindest beratend eine Mitsprache bei der Bezahlung von Managern haben und zudem eigene Kandidaten für Vorstandsposten nominieren können.
Die Vorschläge, hinter denen die Obama-Regierung steht, werden von Unternehmen und auch von den Republikanern abgelehnt. Der Entwurf soll nach Dodds Willen noch bis zum Sommer dem gesamten Senat vorgelegt werden.