Iraks Wahlsieger Ijad Allawi hat seine Pläne für Koalitionsverhandlung erläutert. /


Al-Maliki, dessen Wahlbündnis zwei Sitze weniger erhielt als Allawis überkonfessionelle Liste, will offenbar alle Register ziehen - sowohl politisch als auch juristisch - um an der Macht festzuhalten.
Regierungssprecher Ali al-Dabbagh, der auf Al-Malikis Liste kandidiert hatte, sagte vor der Presse in Bagdad: «Wir werden beim Verfassungsgericht Einspruch gegen das Wahlergebnis einlegen und darauf bestehen, dass die Wahlzettel aus den Städten Bagdad und Mossul erneut von Hand ausgezählt werden.»
Allawi lädt zu Verhandlungen ein
Al-Maliki hatte zuvor bereits erklärt, einige Kandidaten, die bei der Wahl gesiegt hatten, dürften möglicherweise gar nicht Abgeordnete werden, weil sie früher zur Baath-Partei von Saddam Hussein gehört hätten oder in «Terroraktivitäten» verwickelt gewesen seien.
Allawi lud die Rechtsstaat-Koalition Al-Maliki ein, mit ihm über die Bildung einer gemeinsamen Regierung zu verhandeln. Allawi sagte: «Der Irak ist nicht der Besitz eines Einzelnen, sondern er gehört allen Volksgruppen und allen Irakern.»
Die Al-Irakija-Liste sei offen für Gespräche mit allen Parteien, «und dazu gehört auch die Koalition für den Rechtsstaat unter der Führung von Ministerpräsident Al-Maliki», betonte er.
Parlamentspräsident Ijad al-Samarrai rief unterdessen alle beteiligten Parteien dazu auf, sich «rational und verantwortungsbewusst» zu zeigen und nüchtern mit dem Ergebnis der Parlamentswahl umzugehen.