Es erschüttere die Kirche, welches Leid der sexuelle Missbrauch durch Priester und andere Mitarbeiter Kindern und Jugendlichen zugefügt habe. «Es wurden Wunden gerissen, die kaum mehr zu heilen sind», sagte der Erzbischof in einer zum Karfreitag verbreiteten Erklärung.
Heute werde der Kirche bewusst, dass früher «durch die Enttäuschung über das schmerzliche Versagen der Täter und aus falsch verstandener Sorge um das Ansehen der Kirche der helfende Blick für die Opfer nicht genügend gegeben war», heisst es in der schriftlich verbreiteten Erklärung. Dieser leidvollen Realität müsse sich die Kirche stellen.
Auf die Missbrauchs-Opfer ging die katholische Kirche auch in ihren Gottesdiensten ein.
Laut Erzbischof Robert Zollitsch muss sich die Kirche der Realität stellen. (Archivbild) /


In die zehn grossen Fürbitten der Karfreitagsliturgie wurde eine spezielle Bitte für die Kinder und Jugendlichen eingefügt, «denen inmitten des Volkes Gottes, in der Gemeinschaft der Kirche, grosses Unrecht angetan wurde, die missbraucht und an Leib und Seele verletzt wurden».
Konsequenzen angekündigt
In den vergangenen Wochen war in Deutschland eine Reihe von Missbrauchsfällen an kirchlichen, aber auch an sonstigen Bildungseinrichtungen bekanntgeworden. Als Konsequenz kündigte die katholische Kirche eine Überprüfung ihrer Richtlinien an und versprach eine engere Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft.
Zudem richtete der neu eingesetzte Missbrauchsbeauftragte der Bischofskonferenz eine Telefon-Hotline für Betroffene ein. Sie war am Dienstag freigeschaltet worden.