Bei den Feierlichkeiten rund um den Pilsudski-Platz standen Kaczynskis Zwillingsbruder Jaroslaw und die Tochter des verunglückten Präsidentenpaares, Marta, gefasst vor einer Bühne, auf der ein Altar aufgebaut war.
Zu Beginn des Gottesdienstes wurden die Namen aller 96 Opfer der Katastrophe verlesen. Polen hatte bei dem Absturz Spitzenpolitiker, hohe Offiziere und führende Geistliche verloren.
Die Spitzen des polnischen Staates rangen um Worte des Trostes für ihre Landsleute. Premierminister Donald Tusk nannte den Absturz der Präsidentenmaschine als die grösste Tragödie der polnischen Nachkriegsgeschichte. «Es ist unmöglich, den Tod zu akzeptieren.»
«Katastrophe lässt Nation zusammenstehen»
Parlamentschef Bronislaw Komorowski, das amtierende Staatsoberhaupt, appellierte an die Polen, in diesen schweren Stunden zusammenzustehen. «Nur selten gibt es Augenblicke in der Geschichte einer Nation, in denen wir wissen und fühlen, dass wir wirklich zusammenstehen», sagte er.
Der Crash vor einer Woche - heute die Trauer /


«Die Katastrophe bei Smolensk war ein solcher Augenblick.»
Die Menschen strömten seit dem frühen Morgen durch die Strassen Warschaus zum Pilsudski-Platz. Viele der Trauernden trugen Blumen und die rot-weisse Nationalflagge, hielten Plakate mit einem Foto Kaczynskis in die Höhe.
Todesopfer noch immer nicht alle identifiziert
Ein Meer von Blumen umsäumte die Bühne. Hinter dem Altar, auf einer grossen schwarzen Leinwand, hingen die Fotos aller 96 Verunglückten. Um 8.56 Uhr ertönten zwei Minuten lang die Glocken und Alarmsirenen in Polen - genau zu der Zeit, als die Maschine westlich von Moskau abgestürzt war.
Noch immer sind nicht alle Todesopfer identifiziert. Die Untersuchungen am Unglücksort sind nahezu abgeschlossen. Das Flugzeug war beim Landeanflug am Boden zerschellt und in Flammen aufgegangen.