Weitere sieben Personen wurden unter Hausarrest gestellt und ihre Betriebe beschlagnahmt. Das berichteten italienische Medien. Insgesamt 20 Landwirtschaftsbetriebe und 200 Grundstücke im Wert von 10 Millionen Euro seien in der Gegend um den kleinen Ort Rosarno an der Westküste nördlich von Reggio Calabria beschlagnahmt worden.
Den Festgenommenen werde die brutale Ausbeutung von ausländischen Tagelöhnern und Schwarzarbeit vorgeworfen, hiess es.



Die Polizei ging mit mehreren Verhaftungen gegen die Ausbeutung von Flüchtlingen vor. (Symbolbild) /


Medien sprachen von «modernen Sklavenhaltern».
Im 16'000 Einwohner zählenden Rosarno leben je nach Erntezeit bis zu 5000 Immigranten - zum Grossteil aus Afrika. Bei Schwerstarbeit am Tag hausen sie nachts unter schlechtesten Bedingungen in ehemaligen Fabriken oder einfachen Baracken - ohne Matratzen, Licht und Heizung, oftmals mit nicht mehr als einer einzigen chemischen Toilette für 200 Menschen.
Der durchschnittliche Verdienst liegt bei 20 Euro pro Tag, von denen die örtliche Mafia in der Regel noch 5 Euro «Aufenthaltssteuer» einbehalte.
Aufstand
Rosarno war Anfang Januar durch einen Tagelöhneraufstand ins Scheinwerferlicht gerückt: Nach Protesten von rund 2000 zumeist afrikanischen Immigranten gegen ihre unmenschlichen Lebensbedingungen war es damals zu schweren Auseinandersetzungen zwischen den Einwanderern und der Bevölkerung gekommen.