Erneut war es der Chef der regionalen Fed von Kansas-City, Thomas Hoenig, der an der regulären Sitzung des für die Geldpolitik zuständigen Offenmarktausschusses dagegen stimmte.
Hoenig argumentierte, die Zentralbank beraube sich durch ihre lange Vorfestlegung selbst der nötigen Flexibilität, bei Bedarf schnell vom Gas aufs Bremspedal zu wechseln und die Zinszügel anzuziehen.
Allerdings gibt es für einen schnellen Kurswechsel nach Meinung der überwiegenden Mehrheit der Ausschuss-Mitglieder noch nicht genügend Gründe. Zwar habe die Wirtschaft weiter zugelegt und auch die Lage am Arbeitsmarkt bessere sich zusehends, hiess es im Begleitkommentar der Fed zum Zinsbeschluss.
Doch werde der private Konsum trotz Erholungszeichen weiter von der hohen Arbeitslosigkeit und Krediteinschränkungen seitens der Banken gedrückt. Der Konsum ist in den USA die wichtigste Stütze der Konjunktur.
Die US-Notenbank tritt noch nicht auf die Bremse. /


Er war im Zuge der schwersten Rezession seit Jahrzehnten in den vergangenen beiden Jahren deutlich gesunken.
Vorbereitung auf Zinswende
Die Fed hatte in der Krise den Leitzins auf einen Korridor zwischen 0 und 0,25 Prozent gekappt. So niedrig lag die so genannte Fed Funds Target Rate - der von der Fed angepeilte Zielsatz für Tagesgeld - noch nie.
Experten gehen nun davon aus, dass Fed-Chef Ben Bernanke bei der nächsten Zinsentscheidung Ende Juni damit beginnen könnte, Finanzmärkte und Öffentlichkeit langsam auf eine kommende Zinswende vorzubereiten.
Dabei dürfte zunächst die Formulierung «für einen längeren Zeitraum» als Beschreibung für die mutmassliche Dauer des Nullzinskurses aus dem Wortschatz der Fed getilgt werden.