«Dies ist ganz klar eine grosse Herausforderung und wir werden einige Überstunden machen», sagte Präsident Barack Obama.
Die Herausforderung begann mit einer Explosion auf einer Bohrinsel im vergangenen Monat und kostete elf Arbeiter das Leben. Das aus der Tiefe sprudelnde Öl führte zu einem riesigen Ölteppich, den man sogar aus dem Weltall sehen kann.
Die Katastrophe erinnert an Wirbelsturm Katrina, die vorherige ökologische und politische Krise, mit der die Region zu kämpfen hatte.
Mit grossem Getöse erreichte Katrina 2005 das Land und überflutete New Orleans – tausende seiner Bewohner wurden obdachlos. Die Welt schaute live im Fernsehen zu, wie die Leute um Hilfe flehten, die in einigen Fällen tagelang auf sich warten liess.
Zu langsam reagiert?
Schon damals kritisierte der noch wenig bekannte Senator Barack Obama das Handeln der Bush-Regierung als «langsame Reaktion». Viele seiner Landsleute teilten seine Meinung. Wie bei Katrina stellt sich auch der Ölteppich als viel grösseres Problem heraus, als von den Regierungsbeamten ursprünglich angenommen. Da sich die auslaufende Ölquelle mehr als einen Kilometer unter dem Meeresspiegel befindet, verliessen sie sich auf die Erfahrung und Ausrüstung der Ölindustrie.
Bei einigen Republikanern kommen jetzt Fragen auf, die auch dem Präsidenten nicht unbekannt sein werden. «Das amerikanische Volk verdient es zu wissen, warum die Regierung so langsam reagiert hat», sagte der republikanische Kongressabgeordnete Mike Pence.
Von Anfang an gaben Obama und seine Berater wiederholt BP die Schuld.
Douglas Brinkley (49), Professor für Geschichte an der Rice University in Houston und preisgekrönter Buchautor. /


Das Unternehmen betrieb die Quelle und bemüht sich nun, sie abzudichten. Und es gibt einige, die Präsident Obamas Meinung verteidigen.
BP ohne Plan A oder Plan B oder Plan C
«Die Obama-Regierung hat nichts falsch gemacht», sagte der Historiker Douglas Brinkley, der sich mit dem Wirbelsturm Katrina beschäftigt. «Es war British Petroleum (BP), die keinen Plan A oder Plan B oder Plan C oder Plan hatten.»
Bei so gigantischen Massen von Öl auf dem Meer gibt es keine exakte Methode, um die möglichen ökologischen oder wirtschaftlichen Schäden berechnen zu können, wenn der Ölteppich auf Land trifft. Jedoch wird schon jetzt mit Milliardenbeträgen gerechnet. BP hat bereits eingeräumt, verantwortlich für das Leck zu sein und bietet eine Entschädigungssumme für den verursachten Schaden.
Aber auch im Weissen Haus ist man besorgt über die Kosten. Man will nicht, dass der Präsident sie zahlt.
Jonathan Mann - POLITICAL MANN
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «Political Mann» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.