Vor 31 100 Zuschauern fuhr der FCB eine Woche vor der Meisterschafts-«Finalissima» in Bern den ersten Titel der Saison ein. Zwischen den Treffern vom 1:0 zum 4:0 lagen, verteilt auf die zwei Halbzeiten, 24 Minuten und nur eine nennenswerte Lausanner Offensivaktion.
Basel konnte es sich auf dem Weg zum zehnten Cupsieg der Vereinsgeschichte unter anderem leisten, den angeschlagenen Rechtsverteidiger Samuel Inkoom vorzeitig auszuwechseln. Am Ende resultierte der höchste Cupfinal-Sieg einer Mannschaft seit Basels 6:0 gegen Neuchâtel Xamax vor sieben Jahren.
Frei und seine zwei Assists
Emotionales Mini-Highlight der einseitigen Partie war indes der Eintritt von Alex Frei: Der Schweizer Rekordtorschütze kam in der 67. Minute nach elfwöchiger Verletzungspause wegen eines Oberarmbruchs zu seinem Comeback und wenig später sogleich zum Erfolgserlebnis: Er bereitete eine Viertelstunde vor Schluss mit einem Rückpass im Strafraum Valentin Stockers 5:0 vor und schlug in der 89. jenen Corner, nach dem Beni Huggel per Kopf das Halbdutzend voll machte.
Die Fronten im 85. Cupfinal waren aber schon viel eher, nach einer halben Stunde, restlos geklärt gewesen. Stocker und Xherdan Shaqiri brachten Basel innerhalb von weniger als 120 Sekunden (28./30) 2:0 in Führung. Stocker brauchte nach einem schnell ausgeführten Freistoss die uneigennützige Vorarbeit von Scott Chipperfield per Kopf nur noch abzuschliessen.
Keine zwei Zeigerumdrehungen später erhöhte Shaqiri, der mit Abstand auffälligste Spieler der ersten Halbzeit, auf 2:0. Der junge Internationale, der dazu den vierten Basler Treffer vorbereitete, überwand den Lausanner Keeper Anthony Favre mit einem nicht unhaltbar scheinenden Flachschuss.
Lausanne chancenlos
Lausanne, das auf dem Weg in den Final mit Challenge-League-Leader Lugano, den Young Boys und St. Gallen jeweils auswärts drei klar stärker eingeschätzte Teams aus dem Weg geräumt hatte, blieb gegen den vierten Hochkaräter chancenlos.
Die Waadtländer kamen in ihrer 17. Cupfinal-Teilnahme nur zwei Mal gefährlich vor das Basler Tor, von einem Exploit war der Zehnte der Challenge League (18 Punkte Rückstand auf den Barrageplatz) ungefähr gleich weit entfernt wie von der Rückkehr in die höchste Liga. Das Team von Arpad Soos kann sich aber mit der Teilnahme an der zweiten Runde der Europa-League-Qualifikation über die klare Finalniederlage hinwegtrösten.
Basel - Lausanne 6:0 (2:0)
St.-Jakob-Park. - 30'100 Zuschauer. - SR Kever. - Tore: 28. Stocker 1:0. 30. Shaqiri 2:0. 46. Zoua 3:0.
Der FC Basel, ein verdienter Cupsieger. /

Benjamin Huggel im Cup-T-Shirt. Es war der 10. Cupsieg für den FC Basel. /


52. Chipperfield 4:0. 75. Stocker 5:0. 89. Huggel 6:0.
Basel: Costanzo; Inkoom (54. Zanni), Abraham, Ferati, Safari; Huggel; Zoua, Da Silva, Shaqiri (79. Almerares); Chipperfield (67. Frei), Stocker.
Lausanne: Favre; Nelson (53. Geiser), Buntschu, Meoli, Sonnerat; Ndzomo, Marazzi; Carrupt, Tosi, Pimenta (70. Stadelmann); Gaspar (83. Hélin).
Bemerkungen: Basel ohne Cagdas und Streller (beide verletzt), Lausanne ohne Katz (gesperrt). 74. Tor von Frei aberkannt (Offside). Keine Verwarnungen.
Spielerstimmen:
Valentin Stocker: «Ich hoffe, dass wir nicht am Morgen Training haben werden (lacht). Dies war mein dritter Titel im dritten Jahr, ich hoffe, dass noch ein vierter dazu kommt. Am Anfang war es gegen Lausanne etwas schwer, die zwingenden Chancen hatten aber wir. Richtungsweisend war das 1:0.»
Xherdan Shaqiri: «Ich kann nicht beschreiben, wie sich das anfühlt. Es hat alles gepasst, wir haben einen Riesenmatch gespielt. Wenn wir so gut spielen, hat kein Team der Schweiz eine Chance gegen uns. Beni Huggel und Marco Streller haben erzählt, wie sich ein Cupsieg anfühlt. Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen.»
Beni Huggel: «Wir haben verdient gewonnen, die Höhe des Siegs war für Lausanne allerdings hart. Wir haben die Kräfte eingeteilt, den Zuschauern aber dennoch etwas geboten.»