Nach rund elfstündigen Verhandlungen kam die Vereinbarung nach zwei Uhr in der Nacht zustande. Das Paket setzt sich nach Angaben von Salgado wie folgt zusammen: 60 Mrd. Euro wird die EU-Kommission als Kredite beisteuern. Dieser Mechanismus lehnt sich den bestehenden Zahlungsbilanzhilfen für Nicht-Euro-Länder an, welche früher unter anderem Ungarn und Lettland gewährt wurden.
Diese 60 Mrd. Euro können falls erforderlich durch bilaterale Hilfen der Eurostaaten ergänzt werden. Diese Mittel könnten bis 440 Mrd. Euro reichen, hiess es in Brüssel. Der Kreditrahmen über 440 Milliarden Euro hat eine Laufzeit von drei Jahren.
Nach elfstündigen Verhandlungen konnte Salgado ein Rettungspaket von 750 Mrd. Euro ankündigen. /


Er wird über eine Zweckgesellschaft gesteuert, für die alle Euro-Länder eine Garantie abgeben werden.
Das gleiche Berechnungsmodell
Die Zinshöhe der Kredite werde nach dem gleichen Berechnungsmodell festgelegt, das im Fall von Griechenland verwendet worden sei, ergänzte EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn. «Wir verteidigen den Euro mit allem, was auch immer dazu notwendig ist.»
Dazu wird sich der Internationale Währungsfonds (IWF) noch mit rund 250 Mrd. Euro beteiligen. Wie Rehn erklärte, fanden mit dem IWF am Samstagabend und während des gesamten Sonntags dazu Gespräche statt.
Fremdwährungsgeschäfte mit anderen Notenbanken
Zusätzlich werden Fremdwährungsgeschäfte mit anderen Notenbanken, darunter mit der US-Notenbank Federal Reserve und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wieder eingeführt, um den Banken in der Euro-Zone besseren Zugang zu Dollar und anderen Währungen zu ermöglichen.
Nach den Entscheiden in Brüssel hat der Euro in Fernost deutlich zugelegt. Die erste Reaktion auf das Kreditpaket sei positiv, aber die Erholung des Euro stehe noch auf wackeligen Beinen, sagten Händler. Der Markt warte noch auf weitere Einzelheiten des umfangreichen Massnahmenpakets.