Wird sie vom US-Senat bestätigt, würde sie mit ihren 50 Jahren das jüngste Mitglied des Supreme Court. Kagan sei eine der führenden Rechtsexpertinnen des Landes und verkörpere «Spitzenleistung und Integrität», erklärte Obama bei ihrer Nominierung im Weissen Haus.
Seit gut einem Jahr vertritt die ehemalige Dekanin der renommierten Harvard Law School die US-Regierung als höchste Anwältin (Solicitor General) vor dem Obersten Gerichtshof. Sie wäre allerdings auch das erste neue Mitglied des neunköpfigen Gremiums seit vier Jahrzehnten ohne jede Erfahrung im Richteramt.
Bisher noch wenige Frauen im höchsten Richteramt
Sie wäre erst die fünfte Richterin am Supreme Court überhaupt und im Falle ihrer Bestätigung die dritte Frau am Obersten Gericht.
Die ehemalige Dekanin der Harvard Law School Elena Kagan hat keine Erfahrung im Richteramt. /


Sonia Sotomayor war als erste Frau lateinamerikanischer Abstammung auf die höchste Richterbank gerückt. Das Bestätigungsverfahren Kagans vor der kleineren Kongresskammer solle Ende Juni beginnen, hiess es.
Nach den Worten des Präsidenten sei sie dafür bekannt, eine grosse Bandbreite von Sichtweisen zu respektieren, sagte Obama, der Kagan noch von gemeinsamen Tagen am Rechtsinstitut der Universität von Chicago her kennt.
Ideologische Gräben überbrücken
Durch dieses Talent könnte sie ideologische Gräben bei wichtigen Entscheidungen des Gerichts überbrücken, meinen US-Medien. «Ihre Leidenschaft für das Recht ist alles andere als akademisch», betonte der Präsident. Elena Kagan selbst nannte die Nominierung «die Ehre ihres Lebens».
Kagan ersetzt John Paul Stevens, der als Vertreter des liberalen Flügels am Gericht gilt. Der 90-Jährige tritt im Sommer nach 35 Jahren am Supreme Court in den Ruhestand.