In der Nacht war der Euro vorübergehend auf bis zu 1,4603 Fr. gestiegen. Das war der höchste Stand seit gut zwei Monaten. Somit hatte die Einheitswährung innerhalb von nur drei Tagen etwa 6 Rappen an Wert gewonnen. Danach bröckelte der Eurokurs im Tagesverlauf wieder etwas ab. Am Nachmittag war der Euro noch 1,4396 Fr. wert.
Der Euro war am Devisenmarkt wieder gefragt. /


Auch gegenüber dem Dollar kletterte die Gemeinschaftswährung zeitweise mit 1,2673 Dollar auf den höchsten Stand dieser Woche, nachdem sie am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit vier Jahren gefallen war.
«Es gab Spekulationen, dass die Federal Reserve der USA und die Bank of Japan in einer koordinierten Aktion zur Stützung des Euro eingreifen, aber das haben wir am Markt so nicht gesehen», sagte Währungsanalyst Lutz Karpowitz von der Commerzbank. «Es genügt allerdings manchmal, wenn alle daran glauben.» Offenkundig habe es aber eine Intervention der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gegeben.
Bundestag stimmt Rettungsschirm zu
Auftrieb gaben dem Euro laut Karpowitz auch die Zustimmung des deutschen Bundestags und Bundesrats zum EU-Rettungsschirm. «Der Optimismus hält Einzug», kommentierten Analysten der Commerzbank in London. Beflügelt werde der Kurs des Euro von der Hoffnung, dass die Politik die Verschuldung in den Griff bekomme.
Dazu trug das Treffen der Arbeitsgruppe der EU-Finanzminister in Brüssel bei, bei dem über eine schärfere Überwachung der Staatshaushalte in der Union gesprochen werden soll. Zudem befürchteten viele Anleger mittlerweile, mit Optionsscheinen zu stark auf einen fallenden Euro zu setzen, erklärte Karpowitz.