Dies forderte am Montag die Anklagebehörde in Arusha: «Es gibt in diesem Fall keine mildernden Umstände.» Ntawukulilyayo war demnach der höchste Beamte der Region Gisagara im Süden Ruandas. Im April 1994 befahl er ein Massaker an tausenden Angehörigen der Volksgruppe der Tutsi.
Die Tutsi waren vor Angriffen der verfeindeten Hutu geflohen und hatten sich auf einem Berg in der Region in vermeintliche Sicherheit gebracht.
Hutu-Soldaten zum Berg gelotst
Ntawukulilyayo habe Hutu-Soldaten, die unter seiner Befehlsgewalt standen, in seinem eigenen Fahrzeug zu dem Berg gelotst und mit dem Finger auf die Flüchtlinge gezeigt, führte die Staatsanwältin in Tansania aus.
Das Tribunal fordert die Höchststrafe für den Ruander wegen Völkermordes. /


Danach habe er sich zurückgezogen, während die Hutu-Soldaten die Tutsi massakrierten.
Die Kämpfe in dem ostafrikanischen Land hatten im Frühjahr 1994 nach dem tödlichen Anschlag auf Staatschef Juvénal Habyarimana begonnen, der der Bevölkerungsmehrheit der Hutu angehörte. Binnen weniger Wochen wurden nach Schätzungen der Vereinten Nationen rund 800'000 Menschen getötet, die meisten von ihnen waren Tutsi.
Ntawukulilayayo war im Sommer desselben Jahres aus seiner Heimat geflohen und war schliesslich in Frankreich untergekommen, wo er im Oktober 2007 verhaftet wurde.