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Ruandas Präsident starb durch Rakete aus eigenem LagerParis - Fast 18 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda kommt ein französischer Untersuchungsbericht zu dem Ergebnis, dass der damalige Präsident Juvenal Habyarimana durch eine Rakete aus dem eigenen Lager starb.fest / Quelle: sda / Dienstag, 10. Januar 2012 / 21:52 h
Das tödliche Attentat auf Präsident Habyarimana im April 1994 ging demnach vom Kanombe-Hügel in dem ostafrikanischen Kleinstaat aus. Dort war das Lager der Präsidentengarde. Jahrelang war angenommen worden, dass die Rakete von den damals noch als Rebellen kämpfenden Männern des heutigen Präsidenten Paul Kagame abgeschossen wurde.
Nach dem Beschuss des Jets mit dem Präsidenten, einem Hutu, waren binnen Wochen mindestens 800'000 Tutsi und gemässigte Hutu getötet worden. Viele Opfer wurden mit Macheten zerstückelt oder lebendig verbrannt. Eine von Kagame geführte Exilarmee hatte mit ihrem Einmarsch aus Uganda den Massenmord beendet.
Paul Kagames Exilarmee hatte mit dem Einmarsch den Genozid in Ruanda beendet. /
Die Frage, wer Habyarimanas Privatjet im Landeanflug auf die Hauptstadt Kigali abgeschossen hat, war jahrelang umstritten und hatte Frankreichs Beziehungen zur heutigen Regierung von Präsident Kagame vergiftet. Dessen Anwalt Bernard Maingain erklärte am Dienstag in Paris: «Der Bericht bestätigt die Hypothese, dass der Raketenbeschuss von Kanombe ausging.» Annäherung durch Sarkozy Die ersten französischen Untersuchungen des Attentats hatten 2006 zu Haftbefehlen gegen Vertraute von Kagame geführt und zu einem vorübergehenden Abbruch der diplomatischen Beziehungen geführt. 2008 waren die Ermittlungen vom neuen Pariser Ermittlungsrichter Marc Trévidic neu aufgenommen worden. Beide Länder hatten erst 2010 ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen, nachdem sie sich zuvor gegenseitig Mitverantwortung für den Genozid vorgeworfen und komplexe juristische Verfahren eingeleitet hatten. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hatte 2010 in Ruanda die Annäherung eingeleitet. Mit Blick auf den Genozid hatte er schwere Fehler seines Landes eingeräumt, aber eine öffentliche Entschuldigung vermieden.
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