Nach einem Besuch am Mahnmal für den Völkermord wollte der Präsident mit seinem ruandischen Kollegen Paul Kagame reden.
Nicolas Sarkozy ist zum Kurzbesuch in Kigali. /


Die beiden Länder hatten erst vor drei Monaten die Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen angekündigt, nachdem jahrelang eine Eiszeit geherrscht hatte.
Die ostafrikanische Republik hatte Ende 2006 mit Frankreich gebrochen, nachdem die französische Justiz einen Haftbefehl gegen mehrere Vertraute des ruandischen Präsidenten ausgestellt hatte.
Vertraute in Ermordung Habyarimanas verwickelt
Nach Einschätzung der Pariser Ermittler waren die Vertrauten von Kagame, neun Angehörige der Volksgruppe der Tutsi, in die Ermordung seines Vorgängers Juvénal Habyarimana im April 1994 verwickelt.
Der Tod des damaligen Staatschefs - ein Angehöriger der Hutu - gilt als Auslöser für den Völkermord, dessen Opfer vor allem Mitglieder der Tutsi-Minderheit waren.
Nach dem Völkermord warf die Regierung in Kigali Frankreich vor, von dem Vorbereitungen zum Genozid der Hutu und Tutsi gewusst und diesen sogar geschürt zu haben. Nach UNO-Schätzungen kamen bei dem Konflikt 1994 rund 800'000 Menschen ums Leben.
Halt in Mali
Sarkozy hatte vor seinem Besuch in Ruanda einen kurzen Halt in Mali gemacht, wo am Dienstag eine Splittergruppe der radikalislamischen El Kaida einen entführten Franzosen freigelassen hatte.
Frankreich unterstütze Mali in seinem «entschlossenen Kampf» gegen den Terrorismus, sagte der Präsident nach einem Gespräch mit Pierre Camatte, der nach dreimonatiger Gefangenschaft freigekommen war. Der 61-Jährige wurde im Anschluss zurück in seine Heimat gebracht.